Datum
26.11.2018
Autor
Stiftung Verbundenheit

Verleihung des „Johnny“ Klein-Preises 2018 für die deutsch-tschechische Verständigung“ in Mährisch Schönberg/ Šumperk

In Mährisch Schönberg/ Šumperk in der Tschechische Republik wurde in der ehemaligen Klosterkirche Mariä Verkündigung zum zweiten Mal der „Johnny“ Klein-Preis für die deutsch-tschechische Verständigung“ der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, der Sudetendeutschen Stiftung und dem Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) in Kooperation mit der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, der Deutschen Botschaft in Prag, der Stadt Mährisch Schönberg/ Šumperk und der Dr. Kurt Linster Stiftung vergeben.

Die Preisverleihung fand in der ehemaligen Klosterkirche Mariä Verkündigung des Dominikanerordens statt.

Die Preisverleihung fand in der ehemaligen Klosterkirche Mariä Verkündigung des Dominikanerordens statt.

Die erste Preisverleihung fand im Rahmen eines Festaktes anlässlich des 20. Todestages von Hans „Jonny“ Klein, am 26. November 2016, in Mährisch Schönberg/ Šumperk, dem Geburtsort von Hans „Johnny“ Klein statt. Die Verleihung des „Johnny“ Klein-Preises soll nachhaltig zur deutsch-tschechischen Verständigung beitragen. Gleichzeitig erfährt mit der Preisverleihung auch das Lebenswerk von Hans Klein, der sich zeitlebens für eine deutsch-tschechische Aussöhnung im Geiste der Völkerverständigung einsetzte, eine verdiente Würdigung.

In diesem Jahr wurden erneut journalistische, publizistische oder populärwissenschaftliche Beiträge in den verschiedenen Medien bewertet, die die Kenntnisse von Deutschen und Tschechen übereinander erweitern und das gegenseitige Verständnis in Europa fördern und dabei die Brückenfunktion der sudetendeutschen Heimatvertriebenen und der deutschen Minderheit in Tschechien aufzeigen.

Projektpartner

Den ersten Preis teilten sich in diesem Jahr der freie Hörfunkjournalist Kilian Kirchgeßner für seinen Radiobeitrag „Das Vermächtnis“ und der ARD-Korrespondent für Tschechien Jürgen Osterhage für seinen Fernsehbeitrag „Heimat mit Hindernissen – Die deutsche Minderheit in Tschechien“. Den Nachwuchsförderpreis erhält die freie Journalistin Lucie Römer für ihren Beitrag „Lepší než koukat do mobilu“ (zu deutsch: “Besser als aufs Handy starren“).

An der Preisverleihung nahmen neben dem Ratsvorsitzenden der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Parl Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk, u.a. auch der Präsident der Landesversammlung Martin Dzingel, die Vize-Präsidentin der Landesversammlung, Erika Vosáhlová, der Deutscher Botschafter in der Tschechischen Republik Dr. Christoph Israng, seitens der Sudetendeutschen Stiftung, der Vorsitzende des Sudetendeutschen Instituts, Dr. Raimund Paleczek, der stv. VDA-Verwaltungsratsvorsitzende und Sohn von Hans Klein, Alexander Klein, der Kulturmanager des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in der Tschechische Republik, Jonas Richter und der Bürgermeister von Mährisch Schönberg/ Šumperk, Tomasz Spurny, teil.

Der Ratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Parl. Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk, würdigte die Lebensleistung von Hans Klein, der sich zeitlebens für die deutsch-tschechische Verständigung einsetzte

Der Ratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Parl. Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk, würdigte die Lebensleistung von Hans Klein, der sich zeitlebens für die deutsch-tschechische Verständigung einsetzte

In seinem Grußwort würdigte der Ratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Hartmut Koschyk, die Lebensleistung des ehemaligen Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Leiters des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung und Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Hans Klein, der sich zeitlebens für die deutsch-tschechische Verständigung einsetzte.

Gedenktafel

Gedenktafel

Koschyk betonte, dass die gelebte Völkerverständigung und vorbildliche Erinnerungskultur an die ehemaligen deutschen Einwohner in Mährisch Schönberg/ Šumperk im Jahr 2016 bei der erstmaligen Verleihung des Johnny-Klein-Preises eindrucksvoll und unvergesslich zum Ausdruck gekommen sei: „An der Schule, die Hans Klein besucht hat, wurde im Beisein seiner Witwe und seiner beiden Kinder eine Gedenktafel enthüllt (…) Ich möchte für diese Geste den Verantwortlichen der Stadt Mährisch-Schönberg/ Šumperk und der Handelsakademie sehr herzlich danken.

Büste

Neben der Gedenktafel zur Erinnerung an „Johnny“ Klein am Eingang des Schulgebäudes wurde im Jahr in der Schule die Nachbildung einer Bronze-Büste des renommierten tschechischen Künstlers Josef Nálepa (1936-2012) enthüllt. Die Original Bronze-Büste wurde von dem Unternehmer Ernst Freiberger, einem Freund von „Johnny-Klein“ gestiftet und befindet sich im Gebäude „Spree-Bogen Alt-Moabit“, in dem ehemals das Bundesinnenministerium seinen Sitz hatte. Als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedler und nationale Minderheiten in den Jahren 2014 bis 2017 hatte ich bis zum Umzug des Ministeriums dort meinen Sitz und bin meinem Freund „Johnny“ Klein so oftmals begegnet“, so Ratsvorsitzender Koschyk.

Der Deutsche Botschafter in der Tschechischen Republik, Dr. Christoph Israng

Der Deutsche Botschafter in der Tschechischen Republik, Dr. Christoph Israng

Der Deutscher Botschafter in der Tschechischen Republik Dr. Christoph Israng, würdigte die Initiative zur Ausschreibung des „Johnny“ Klein-Preises für die deutsch-tschechische Verständigung“, da insbesondere Journalisten mit ihrer Berichterstattung in den Medien einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die deutsch-tschechische Verständigung und die Erinnerung an die einstige deutsche Bevölkerung ins Bewusstsein der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken.

Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien

Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien

Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien, verwies auf die Spuren deutsch-tschechischer Kultur, die sich in Mährisch-Schönberg/Šumperk finden lassen und dankte für die erneute Vergabe des „Johnny“ Klein-Preises für die deutsch-tschechische Verständigung“ in diesem Jahr.

Die Vizepräsidentin der Landesversammlung und Leiterin des Begegnungszentrums in Mährisch Schönberg/Šumperk, Erika Vosáhlová

Die Vizepräsidentin der Landesversammlung und Leiterin des Begegnungszentrums in Mährisch Schönberg/Šumperk, Erika Vosáhlová

Auch die Vizepräsidentin der Landesversammlung und Leiterin des Begegnungszentrums in Mährisch Schönberg/Šumperk, Erika Vosáhlová, erklärte in ihrem Grußwort, dass es für Sie eine große Freude sei, dass in diesem Jahr nach 2016 der „Johnny“ Klein-Preis erneut vergeben wird. Damit habe „eine Tradition“ begonnen, mit der die deutsch-tschechische Verständigung stets erneut sichtbar zum Ausdruck komme, so Vize-Präsidentin Vosáhlová.

Der Bürgermeister von Mährisch Schönberg/ Šumperk, Tomasz Spurny

Der Bürgermeister von Mährisch Schönberg/ Šumperk, Tomasz Spurny

Bürgermeister Tomasz Spurny begrüßte, dass der „Johnny“ Klein-Preis erneut vergeben wurde und bedankte sich im Namen der Stadt Mährisch Schönberg/ Šumperk. Mit der Preisverleihung rücke die Stadt Mährisch Schönberg/ Šumperk und die hier gelebte deutsch-tschechische Verständigung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Im Geiste der deutsch-tschechische Verständigung seien Besucher in seiner Stadt stets herzlich willkommen.

Der freie Hörfunkjournalist Kilian Kirchgeßner

Der freie Hörfunkjournalist Kilian Kirchgeßner

Stiftungsratsvorsitzender Koschyk hielt die Laudatio für den einen ersten Preisträge, Kilian Kirchgeßner, der für den Fernsehbeitrag „Heimat mit Hindernissen – Die deutsche Minderheit in Tschechien ausgezeichnet wurde.

Urkunde Kirchgeßner

Kirchgeßner erklärte, dass er eigentlich nie über Themen wie die Sudetendeutschen Vertriebenen oder Minderheiten journalistische Beitrage verfassen wollte, da ihm diese Themen zu klischeehaft behaftet schienen. Je mehr er sich allerdings damit beschäftigt habe, desto deutlicher habe er gemerkt, wie wichtig diese Themen seien und man darüber berichten müsse.

Der ARD-Korrespondent für Tschechien Jürgen Osterhage

Der ARD-Korrespondent für Tschechien Jürgen Osterhage

Der Vorsitzende des Sudetendeutschen Instituts, Dr. Raimund Paleczek, hielt die Laudatio für den weiteren ersten Preisträger, Jürgen Osterhage, der für seinen Fernsehbeitrag „Heimat mit Hindernissen – Die deutsche Minderheit in Tschechien“ ausgezeichnet wurde.

Der stv. VDA-Verwaltungsratsvorsitzende und Sohn von Hans Klein, Alexander Klein

Der stv. VDA-Verwaltungsratsvorsitzende und Sohn von Hans Klein, Alexander Klein

Der ARD-Korrespondent für Tschechien Jürgen Osterhage erklärte, dass seine Familie während des II. Weltkrieges beruflich bedingt in der Tschechoslowakei war und mit den einsetzenden Vertreibungen das Land mit verlassen musste. Er habe daher einen persönlichen Bezug zum Thema und es sei ihm ein Herzensanliegen als ARD-Korrespondent über die Vertreibungen aus Tschechien und der Slowakei zu berichten.

Die freie Journalistin Lucie Römer

Die freie Journalistin Lucie Römer

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