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Datum
15.8.2025
Autor

Fachbibliothek aktuell: "Deutsche in Odessa: Neue historische Erkenntnisse"

Rezension als PDF

Die Stiftung Verbundenheit ist in ihrem Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat als Mittlerorganisation für die Förderung deutscher Minderheiten in Mittel-und Osteuropa, Russland sowie Zentralasien tätig. Für das Auswärtige Amt arbeitet sie in Lateinamerika an der Einbindung der deutschsprachigen Gemeinschaften in die Auswärtige Kultur und Bildungspolitik. In der Region Oberfranken, in Bayern und Deutschland hat sich die Stiftung Verbundenheit vorgenommen, die deutschen Minderheiten, deutschsprachigen Gemeinschaften in Lateinamerika und weltweit sowie ihre Heimatregionen in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.

Nun stellt die Stiftung Verbundenheit in ihrem Bayreuther Büro eine Fachbibliothek zum Themenfeld der deutschen Minderheiten, deutschsprachigen Gemeinschaften in Lateinamerika und weltweit zur Verfügung. In ihr findet sich ein breiter Buchbestand an Fach- und Sachliteratur zu den Themen der Geschichte, Kultur, Traditionen und Bräuchen der Deutschen im Ausland und ihrer Heimatregionen. Auch aktuelle thematische Literatur zur Sprach-, Medien-,Jugend- und Projektarbeit der deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften und zu Forschungsinhalten sind Teile der Bibliothek.

Als weiteres Element der Bibliothek der Stiftung Verbundenheit gibt es hinzukommend zum bereits Erwähnten ein Archiv der Zeitungen und Zeitschriften der deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften, das sowohl einen Überblick über die aktuellen Themen, Veranstaltungen und Herausforderungen bietet, sondern auch die Möglichkeit im Archiv zu stöbern, um die Entwicklung und Hintergründe der deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften nachvollziehen zu können.

In diesem Kontext möchte sich die Stiftung Verbundenheit für einen Neuzugang vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in ihrer Bibliothek bedanken und diesen empfehlen.

Elvira Plesskaja-Sebold: Deutsche in Odessa - Neue historische Erkenntnisse

Die Geschichte der ukrainischen Hafenstadt Odessa, die auf Anweisung der Zarin Katharina II. im Jahre 1794 aus strategischen Überlegungen gegründet wurde, ist bereits gründlich erforscht. Weniger bekannt ist jedoch die Geschichte und Bedeutung von deutschen Architekten, Industriellen, Militärexperten, Handwerkern, Kulturschaffenden, Lehrern, Lokalpolitikern, sozial engagierten Persönlichkeiten usw., die das Stadtbild im Allgemeinen und das wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Leben von Odessa mitgeprägt haben. Das Buch der bekannten ukrainischen Historikerin Elvira Plesskaja-Sebold vermittelt auf anschauliche Weise das Wissen über das Leben und Wirken der einflussreichsten Deutschen in Odessa im 19. und 20. Jahrhundert. Die neu gegründete Stadt wurde von Menschen verschiedener Nationalitäten besiedelt. Die Einwanderung der Deutschen in die südlichen Gebiete des damaligen Russischen Reiches wurde von den russischen Zaren bereits seit geraumer Zeit gefördert. Anders als im 20. Jh. genossen die Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert das Vertrauen der Staatsmacht, wurden auf hohe Staatsämter wie das des Generalgouverneurs, Stadtoberhaupts oder Kommandeurs des Militärbezirks in Odessa berufen. Die Handels- und Gewerbekreise der Stadt vertrauten ihnen über Jahrzehnte das Wahlamt des Vorsitzenden des Odessaer Börsenkomitees an, weil man damals ihre ethischen Grundsätze in der kommerziellen Tätigkeit, ihre Leutseligkeit, Objektivität und Menschlichkeit schätzte. Kaufleute und Gewerbetreibende deutscher Herkunft wurden in den Magistrat der Stadt und in die städtischen Selbstverwaltungsorgane gewählt und auch als Abgeordnete in die städtische Duma (Stadtrat) sowie die Gouvernements- und Kreis-Semstwo (Landtag) entsandt.

Aleksandra Litschagin, Projektkoordinatorin der Stiftung Verbundenheit, hat zu diesem Buch eine Rezension verfasst, die Sie hier lesen können.

Die Stiftung Verbundenheit bedankt sich beim BKDR für die Bücherspende recht herzlich.  

Die neu geschaffene Bibliothek der Stiftung Verbundenheit befindet sich im weiteren Aufbau. Die Stiftung Verbundenheit freut sich daher über weitere Bücherspenden und Literatur zu den genannten Themenfeldern sowie Zeitungs- und Zeitschriftenexemplare, die in der Folge einer breiten interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Der Besuch der Bibliothek in den Räumlichkeiten der Stiftung Verbundenheit in Bayreuth ist nach Anmeldung unter Karin.Weinmann@stiftung-verbundenheit.de oder telefonisch unter der Nummer 0921/1510 824 60 möglich.

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