Helmut Sauer (geboren am 24. Dezember 1945 in Quickendorf/Lutomierz, Kreis Frankenstein/Ząbkowice Śląskie in Niederschlesien) gestaltete als Politiker über Jahrzehnte die Beziehungen zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn maßgeblich mit und engagierte sich stark und nachhaltig für das Geschichts- und Kulturerbe seiner Heimat Schlesien als europäische Region.
%20-%20Kopie.jpg)
Helmut Sauer war von 1984 bis 1992 und von 2000 bis 2014 Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV). Ab 1982 bekleidete er das Amt des Landesvorsitzenden der Landsmannschaft Schlesien in Niedersachsen. In den Jahren von 1989 bis 2017 war er Bundesvorsitzender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU Deutschlands und war seit 1990 in dieser Funktion als beratendes Mitglied im CDU-Bundesvorstand.
Von 1972 bis 1994 war Sauer Mitglied des Bundestages als Abgeordneter für den Raum Salzgitter-Wolfenbüttel, wo er von 1972 bis 1974 Ratsherr der Stadt Salzgitter und von 1971 bis 1993 CDU-Kreisvorsitzender war. In der zur heutigen Salzgitter AG gehörenden Wohnungs-AG Salzgitter-Lebenstedt machte Sauer seine Ausbildung mit anschließender Übernahme und Tätigkeit für den dortigen Betriebsrat.
Am 10. Januar 2024 ist Helmut Sauer in Braunschweig verstorben.
Um das Lebenswerk von Helmut Sauer zu würdigen, wird nun im Vorfeld seines 80. Geburtstages für das Jahr 2026 erstmals der Helmut-Sauer-Preis für Jugendverständigung in Schlesien ausgelobt.
Schlesien als Region ist in seiner landschaftlichen Ausdehnung Teil der Länder Polen, Deutschland und Tschechien und somit eine im klassischen Sinne zutiefst europäische Region. In vielen Teilen ist Schlesien von je her aufgrund seiner Geschichte auch eine multikulturelle Region, deren historische, kulturelle und sprachliche Wurzeln es gerade für die junge Generation zu erhalten gilt.
Die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland unterhält als Mittlerorganisation für das Bundesministerium des Innern im Bereich der Förderung der deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa sowie innerhalb Deutschlands zahlreiche Kontakte zu Akteuren der Jugend- und Bildungsarbeit. Die Stiftung Verbundenheit ist besonders mit den Jugendorganisationen der deutschen Minderheiten in Polen und Tschechien, ihren Kultur- und Bildungseinrichtungen, den Stiftungen, Vereinen und Verbänden sowie Medien in stetem Kontakt.
Zielsetzung des Preises
Der „Helmut-Sauer-Preis für Jugendverständigung in Schlesien“ wird alle zwei Jahre ausgelobt. Ausgezeichnet werden sollen Jugendprojekte in Polen, Tschechien und Deutschland, die der Verständigung junger Menschen in den schlesischen Regionen der drei Länder dienen.
Der Fokus liegt dabei auf Jugendprojekten, welche die Kenntnisse über die Geschichte und Kultur der historischen Region Schlesien in allen drei Ländern erweitern, das gegenseitige Verständnis und Zusammengehörigkeitsgefühl in Europa fördern und dabei die Brückenfunktion der deutschen Minderheiten in Polen und Tschechien würdigen.
Teilnahmebedingungen
Die Ausschreibung richtet sich an deutsche, polnische und tschechische Akteure in der Jugend-, Kultur-, Bildungs- und Medienarbeit.
Eingereicht werden können Präsentationen von Projekten und Initiativen, die im Zeitraum vom 1. September 2024 bis zum 30. Juni 2026 stattgefunden haben bzw. stattfinden, sowie Vorschläge von Personen, die sich im genannten Zeitraum für die Jugendverständigung in Schlesien verdient gemacht haben. Die erwähnten Bewerbungsvorschläge müssen in der deutschen Sprache verfasst sein. Bewertet und prämiert werden die für den ausgelobten Preis eingehenden Bewerbungen inhaltlich und formell von einer Jury.
Es werden drei Preise vergeben, die mit jeweils 5.000 Euro, 3.000 Euro und 1.500 Euro dotiert sind.
Der Preis wird im Herbst 2026 im Rahmen einer Festveranstaltung vergeben werden.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgt durch den begründeten Vorschlag eines Projektes, einer Initiative oder Person an die E-Mail-Adresse helmut-sauer-preis@stiftung-verbundenheit.de, In wünschenswerter Weise in Form einer PDF-Datei (unter 20 MB). Bei Audio- und Videobeiträgen erfolgt die Übertragung in Form einer mp3/4-Datei. Die Maximalgröße der zu versendenden Dateien ist in ihrer Gesamtgröße auf 20 MB begrenzt. Bei größeren Dateien ist ein Link zum Herunterladen des Bewerbungsbeitrags in der E-Mail anzugeben.
Einsendeschluss: 31. Juli 2026
Unvollständige oder fehlerhafte Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Falschangaben führen zum Ausschluss und zur Aberkennung eventuell verliehener Preise. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Urheberrecht für eingesandte Texte und Radiobeiträge verbleibt bei den Teilnehmern. Die Organisatoren sind zur Veröffentlichung des Beitrags in eigenen Print- oder Online-Publikationen im Kontext der Preisverleihung berechtigt.
Ausrichter und Unterstützer
Ausrichter des „Helmut-Sauer-Preises für Jugendverständigung in Schlesien“ ist die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland. Sie verleiht den Preis in Kooperation mit weiteren Partnerorganisationen und Stiftern sowie Frau Renate Pommorin, der Schwester von Helmut Sauer.
