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Datum
28.7.2025
Autor

Kulturgala: Kulturpreisverleihung an den Künstler Helmut Bistika sowie Laudatio der Bayerischen Landesbeauftragten für Aussiedler und Vertriebene, Dr. Petra Loibl MdL

Bei der Kulturgala, die während der Veranstaltungsreihe der "Tage der Verbundenheit" der Stiftung Verbundenheit stattfand und bei der die Kulturpreise der Stiftung Verbundenheit an Projekte von deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften verliehen wurden, hatte das Publikum die Möglichkeit, nicht nur mit Worten die Inhalte dieser Initiativen kennenzulernen, sondern auch persönliche Eindrücke von diesen zu bekommen.

Ein Kulturpreis bei der diesjährigen Kulturgala der Stiftung Verbundenheit wurde an einen Vertreter der deutschen Minderheit in der Slowakei, aus dem Umfeld der Karpatendeutschen verliehen: Der Künstler Helmut Bistika erhielt den Preis für sein grenzenloses Engagement für in der Gesellschaft benachteiligte Menschen und seine künstlerische Art und Weise, ihnen zu helfen und sie zu integrieren.

Sehen Sie hier das Video über das Projekt des Preisträgers:

Lesen Sie hier des Weiteren die Laudation der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Dr. Petra Loibl MdL anlässlich der „Tage derVerbundenheit“ der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland in Bayreuth 2025:

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Gäste,

es ehrt mich sehr, dass Sie mich eingeladen haben, Ihnen heute einen Künstler vorstellen und würdigen zu dürfen, der mich sowohl als Persönlichkeit wie auch mit seiner künstlerischen und pädagogischen Arbeit sehr beeindruckt.

Herr Helmut Bistika, Künstler aus der Slowakei, ist Mitglied der karpatendeutschen Gemeinschaft, ein Mittler und Bindeglied zwischen der Slowakei und uns.

Sie, lieber Herr Bistika, stammen aus Metzenseifen, wo mit dem Mantakischen bekanntlich eine besondere Mundart gesprochen wird und Sie sind ähnlich alt wie ich, gerade im allerbesten Alter für einen ambitionierten Künstler.

Sie, Herr Bistika, sind aber nicht nur Künstler, Maler,Grafiker, sondern auch Sozialpädagoge und engagierter Lehrer der schönen Künste. Denn nach dem erfolgreichen Besuch der Holzbearbeitungsschule in Neuhäusel haben Sieauch noch soziale Arbeit in Nitra studiert.

Ihre Heimat aber bleibt die Ostslowakei. Hier fühlen Sie sich wohl und gebraucht, und auch deshalb sind Sie nicht nach Deutschland gegangen, obwohl diese Frage wohl auch einmal im Raum gestanden hat. In der Slowakei, in Ihrer vertrauten Umgebung, nehmen Sie weit mehr Anteil an verschiedenen Kulturen, als es Ihnen anderswo möglich wäre. Diese Mittlerrolle haben Sie kürzlich erst wieder wahrgenommen, als Sie in Thüringen waren und dort kreative Schüler der Klosterberg Regelschule in Bad Berka in ihrem künstlerischen Tun begleitet und beraten haben.

Die großartigen Schöpfungen dieses Projekts der Bauhaus-Universität wurden anschließend in der Weimarer Innenstadt präsentiert. Sie, lieber Herr Bistika, sind aber nicht nur ein herausragender Künstler und empathischer Lehrer, sondern auch – wie wir soeben in diesem eindrucksvollen Film gesehen haben – im Sozialen sehr, sehr engagiert. Sie haben sich schon seit Langem zur Aufgabe gemacht, körperlich odergeistig beeinträchtigten Menschen neue Wege aufzuzeigen und ihnen bei der Entfaltung ihres künstlerischen Potenzials zu helfen.

Denn unter ihnen finden sich hervorragende Künstler, die oft nur eines Anstoßes bedürfen, um fantastische Werke zu schaffen. Sie, lieber Herr Bistika, arbeiten dabei vor allem mit behinderten Kindern zusammen. Sie sind Ihnen Freund und Mentor und helfen Ihnen, sich auszudrücken.

Vermutlich wäre das nicht möglich, wenn Sie nicht selbst ein wenig Kind geblieben wären und die Ursprünglichkeit und Reinheit kindlicher Kreativität und Ihre absolute Ehrlichkeit bewahrt hätten. Das verbinden Sie mit der Professionalität des erwachsenen, erfahrenen Künstlers, der nicht gefallen, sondern etwas bewegen will.

Und als wäre es noch nicht genug für ein Leben, sind Sie auch noch Barista. Ich konnte das alles recherchieren, und habe Ihnen kürzlich eine Facebook-Freundschaftsanfrage geschickt. Das macht man ja jetzt so und Sie haben diese auch sofort angenommen, und ich habe dann noch mehr über Sie erfahren können. Also Sie sind auch noch Barista in Ihrem Heimatstädtchen Metzenseifen, wo Sie in einem Café Kunst und Kultur und exquisiten Geschmack zusammenführen. Erwähnen möchte ich auch das Projekt Mačak – ich weiß nicht, ob ich es richtig ausspreche – dass Sie nun auch schon seit bald achtzehn Jahren aktiv begleiten. Hier betreuen Sie taube, blinde und sehgeschädigte Menschen und ermöglichen ihnen, ihre künstlerischen Vorstellungen umzusetzen. Für einen Laien ist es schwer vorstellbar, aber es gelingt Ihnen immer wieder, ohne selbst Hand anzulegen und einzugreifen, dass die beeinträchtigen Künstler ihre Vorstellungen bildlich und haptisch zum Leben erwecken.

Natürlich steht auch das größte Engagement unter Finanzierungsvorbehalt – wie immer im Leben – aber auch hier erweisen sie sich als Ermöglicher, denn trotz staatlicher Unterstützung und privater Sponsoren ist ein Projekt wie dieses naturgemäß immer auf Kante genäht. Umso beeindruckender ist das, was Sie, lieber Herr Bistika, leisten und ich denke, Sie haben den Kulturpreis der Stiftung Verbundenheit mehr als verdient. Ich kann auch persönlich nachvollziehen, was Sie in Ihrer besonderen künstlerischen Arbeit mit den beeinträchtigten Menschen leisten, weil ich selbst seit vielen Jahren in der Vorstandschaft der Lebenshilfe, einer Vereinigung bei mir vor Ort in Bayern, tätig bin. Und wir tun alles, um den betroffenen Menschen, den Heranwachsenden, den Kindern zu helfen, und auch Kreativität und Kunst nahebringen zu können. Was Sie machen, hat wirklich einen Mehrwert und einen Kulturpreis verdient.

Deshalb bin ich sehr dankbar, dass ich Ihnen heute diesen großartigen Künstler, Pädagogen und Menschen vorstellen durfte, und ich freue mich, lieber Herr Bistika, dass Sie heute hier den Kulturpreis der Stiftung Verbundenheit überreicht bekommen und ja, ich freue mich auf die Übergabe.

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