Bei der Kulturgala, die während der Veranstaltungsreihe der "Tage der Verbundenheit" der Stiftung Verbundenheit stattfand und bei der die Kulturpreise der Stiftung Verbundenheit an Projekte von deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften verliehen wurden, hatte das Publikum die Möglichkeit, nicht nur mit Worten die Inhalte dieser Initiativen kennenzulernen, sondern auch persönliche Eindrücke von diesen zu bekommen.
Ein Kulturpreis bei der diesjährigen Kulturgala der Stiftung Verbundenheit wurde an die ukrainische Journalistin und Filmschaffende Lene Dej überreicht. Lene Dej überzeugt nicht nur über ihre Tätigkeit für die mediale Darstellung der Deutschen Minderheit in der Ukraine in den urkainischen staatlichen Medien, sondern bemüht sich außerdem sehr stark darum, in Deutschland und Europa die Aktivitäten der Deutschen in der Ukraine bekannter zu machen. Mit vielen Filmen, Reportagen und auch Nachrichten berichtet sich aus dem vom russischen Angriffskrieg betroffenen Land. Auch in vielen Initiativen der Stiftung Verbundenheit wie z.B. der Humanitären Brücke Oberfranken-Transkarpatien engagiert sich Lene Dej durch ihre begleitende Medienarbeit und ist lebendiger Teil der Brücke zwischen der Ukraine und Deutschland.
Sehen Sie hier das Video über die Arbeit der Preisträgerin:
Lesen Sie hier die Laudation des AGDM-Sprechers und FUEN-Vizepräsidenten, Bernard Gaida anlässlich der „Tage der Verbundenheit“ der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland in Bayreuth 2025:
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist mir eine ganz besondere Ehre, heute eine Persönlichkeit auszuzeichnen, deren Arbeit uns zeigt, was es bedeutet, kulturelles Erbe zu bewahren, Brücken zu bauen – und Geschichten so zu erzählen, dass sie verbinden, statt zu trennen.
Die Journalistin und Filmemacherin Lene Dej aus Uschgorod in Transkarpatien ist seit Jahrzehnten eine unverzichtbare Stimme – nicht nur für die deutsche Minderheit in der Ukraine, sondern auch für den europäischen Gedanken der Verständigung, der Vielfalt und der gemeinsamen Verantwortung.
Seit der Gründung der deutschsprachigen Programme des ukrainischen Fernsehens im Jahr 1991 begleitet sie mit ihrer Kamera die Spuren deutscher Geschichte in Transkarpatien. Sie porträtiert Menschen, dokumentiert Traditionen, bewahrt Sprache und zeigt, wie tief europäische Identitäten miteinander verwoben sind.
In ihren Film wir z.B. über die Gemeinschaft der „Schönbornfranken“ macht sie deutlich, dass Minderheiten nicht Randerscheinungen sind, sondern lebendige Träger von Geschichte, Glauben und Sprache. Sie erzählt nicht von einer Vergangenheit, die vergeht – sondern von einer Gegenwart, die lebt.
Lene Dej ist damit weit mehr als eine Journalistin. Sie ist Chronistin der stolzen Gemeinschaft der deutschen Minderheit in der Ukraine. Sie ist Botschafterin eines doppelten kulturellen Erbes, das Deutsch und ukrainisch zugleich ist. Und sie ist eine stille Brückenbauerin in einer Zeit, in der Brücken oft durch Lärm und Gewalt bedroht sind.
Auch im Angesicht des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war sie präsent: Mit ihrer Kamera hat sie z.B. dokumentiert, wie die Stiftung Verbundenheit mit der „Hilfsbrücke Oberfranken–Transkarpatien“ konkrete Hilfe leistete – und wie Solidarität zu einem lebendigen Band zwischen Regionen und Menschen wurde.
Liebe Lene, deine Filme, Reportagen und Beiträge gehen über die Grenzender Ukraine hinaus – und mit ihnen deine Botschaft: Dass kulturelle Identität keine Mauern errichtet, sondern Fenster öffnet. Dass Minderheiten nicht getrennt, sondern verbunden sind – durch gemeinsame Werte, durch ihre Sprachen, durch ihre Geschichten.
Ich danke dir von Herzen für deinen Einsatz, deine Ausdauer und deinen Mut.
Herzlichen Glückwunsch – und vielen Dank!