In diesem Jahr veröffentlicht die Stiftung Verbundenheit in ihren sozialen Medien einen Adventskalender, bei dem an jedem Tag des Advents eine deutsche Minderheit bzw. eine deutschsprachige Gemeinschaften in aller Welt kurz und knapp vorgestellt wird, die derzeit in der Förderung durch das Bundesministerium des Innern oder das Auswärtige Amt steht. Ziel ist es, nicht nur die deutsche Minderheit oder deutschsprachige Gemeinschaft vor Ort kurz vorzustellen, sondern auch das Wissen über ihre Existenz, ihre Tätigkeiten und Projekte zu vermitteln.
11- Die deutschsprachige Gemeinschaft in Peru
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Die deutschsprachige Gemeinschaft in Peru umfasst etwa 160.000 Personen, was einem Anteil von 0,5 % an der Gesamtbevölkerung von 34,35 Millionen entspricht (Erhebung 2016). Die Ansiedlung dieser Bevölkerungsgruppe konzentriert sich auf Regionen Pasco mit den Städten Pozuzo, Oxapampa und Villarica in der Amazonasregion, Ucayali, Lima und Callao sowie auf Gebiete wie Arequipa, Cusco und Puno. Die Region Pasco gilt dabei als ein zentrales kulturelles und historisches Zentrum der deutschstämmigen Bevölkerung in Peru, geprägt durch ihre koloniale Vergangenheit und den Erhalt deutscher Traditionen.
Die deutschsprachige Gemeinschaft ist inmmehreren Kulturvereinen organisiert. Eine Dachverbandstruktur gibt es nicht, allerdings besteht insbesondere in Regionen wie Pasco ein enger Austausch zwischen den Vereinen. In Pozuzo, Oxapampa und Villarica gibt es mehr als 15 deutsch-österreichische Kulturvereinigungen, die über Partnervereine in Lima vertreten sind. Der Club Germania in Lima ist der größte deutsche Verein in Lima. Die Vereine haben eine große Sichtbarkeit und werden insbesondere in der Region Pasco von den lokalen Stadtverwaltungen unterstützt. Alle Vereine finanzieren sich über Mitgliedereinnahmen und Spenden.
Die deutschsprachige Gemeinschaft in Peru besitzt eine einflussreiche wirtschaftliche Rolle. Neben zahlreichen Unternehmen, die u. a. in der deutsch-peruanischen Industrie-und Handelskammer vertreten sind, spiegelt sich die Relevanz der deutschsprachigen Gemeinschaft heute im Tourismus wider. Historisch gesehen begann die deutsche Immigration nach Peru im 19. Jahrhundert, als im Rahmen des Wirtschaftsaufschwungs im Kautschuk Sektor, deutsche Siedler in die Amazonasregion zogen, vor allem nach Pozuzo, Oxapampa und Villa Rica (Provinz Pasco). Diese Gemeinschaft hat ihre eigenen Traditionen, darunter die alpine Küche und Tänze, bewahrt und gleichzeitig lokale Bräuche übernommen. Die gesamte Region ist heute ein wichtiges touristisches Zentrum für nationale und internationale Touristen. Die sehr gut organisierten deutschen Kulturvereine tragen zum kulturtouristischen Profil der Region bei. Pasco ist zudem UNESCO Biosphären-Reservat.





