Mit den Klick auf "Alle akzeptieren", sind Sie damit einverstanden, dass wir Cookies (auch von Drittanbietern) auf Ihrem Gerät speichern, um das Nutzererlebnis für Sie zu verbessern und für Marketingzwecke Ihre Seitennutzung aufzeichnen. Weiter Informationen finden Sie hier:
Datenschutzerklärung | Impressum
Datum
7.12.2025
Autor
Dominik Duda

Adventskalender 2025 - Die deutschsprachige Gemeinschaft in Kolumbien

In diesem Jahr veröffentlicht die Stiftung Verbundenheit in ihren sozialen Medien einen Adventskalender, bei dem an jedem Tag des Advents eine deutsche Minderheit bzw. eine deutschsprachige Gemeinschaften in aller Welt kurz und knapp vorgestellt wird, die derzeit in der Förderung durch das Bundesministerium des Innern oder das Auswärtige Amt steht. Ziel ist es, nicht nur die deutsche Minderheit oder deutschsprachige Gemeinschaft vor Ort kurz vorzustellen, sondern auch das Wissen über ihre Existenz, ihre Tätigkeiten und Projekte zu vermitteln.

7- Die deutschsprachige Gemeinschaft in Kolumbien

Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2021 leben in Kolumbien etwa 1,5 Millionen deutschstämmige Personen, was rund 3 % der Gesamtbevölkerung von 52,09 Millionen ausmacht. Diese deutschstämmige Gemeinschaft ist vor allem in städtischen Zentren des Landes angesiedelt. Wichtige Städte, in denen viele deutschstämmige Kolumbianerinnen und Kolumbianer leben, sind Bogotá, Medellín,Cali, Barranquilla sowie die Küstenstädte Santa Marta und Cartagena. Auch in der Region Santander mit der Provinzhauptstadt Bucaramanga, die eine historische Bedeutung für deutsche Einwanderer hat, gibt es eine beachtliche Anzahl an deutschstämmigen Bewohnern.

Die deutschsprachige Gemeinschaft besitzt keine übergeordnete Struktur, etwa einen Dachverband. Die Anzahl an deutschen Geselligkeitsvereinen ist gering. Vielmehr handelt es sich um einzelne Kulturinstitutionen und Vereine. Die deutsch-kolumbianischen Kulturgesellschaften in Cali, Medellín und Cartagena sind wichtige Anlaufstellen für Kolumbianerinnen und Kolumbianer zum Erlernen der deutschen Sprache. Als Kooperationspartner des Goethe-Institutes bieten sie auch Kulturangebote an, die sich am modernen Deutschlandbild orientieren.

Die große Anzahl an DAAD-Stipendiaten hat zudem eine Alumni-Vereinsstruktur generiert, die allerdings nur in einigen Städten, z.B. Cali und Bogotá, aktiv ist. Neue Initiativen, wie das Alumni-Netzwerk der Internationalen Parlamentsstipendiaten (IPS) sind ebenfalls nennenswerte Akteure, die auf zivilgesellschaftlicher Ebene, die Beziehungen zwischen Kolumbien und Deutschland stärken.    

Deutsche Schulen gibt es in mehreren Städten z.B. in Barranquilla, Medellín und Bogotá. Die Absolventen dieser prestigeträchtigen Schulen studieren nicht selten in Deutschland. Neben diesen kulturellen und Bildungsinstitutionen trägt die Deutsch-Kolumbianische Handelskammer (Cámara de Comercio Colombo-Alemana) mit Sitz in Bogotá und Medellín zur Förderung der Handelsbeziehungen und Investitionen zwischen den beiden Ländern bei. Sie bietet Unternehmen Unterstützung und Services, die den wirtschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Kolumbien und Deutschland stärken.

Heute ist Kolumbien eines der Fokusländer der deutschen Lateinamerikapolitik. Vor dem Hintergrund der Anwerbung von Fachkräften und wichtige Energievorkommen, sowohl im fossilen aber auch im Wasserstoffbereich, ist Kolumbien ein wichtiger Partner Deutschlands in der Region. Mehrere bilaterale Abkommen wurden in den vergangenen Jahren unterzeichnet, darunter das Abkommen über eine strategische deutsch-kolumbianische Energiepartnerschaft. Als drittgrößtes Land Südamerikas ist es auch für internationale Verhandlungen ein wichtiger Player.

Wirtschaftliche und politische Relevanz der deutschstämmigen Gesellschaften Historisch gesehen ist die Rolle deutscher Einwanderer in den Provinzen Barranquilla und Santander besonders bemerkenswert. In Santander wurden mit der deutschen Einwanderung die ersten fortschrittlichen, agrarwirtschaftlichen Methoden eingeführt. In Barranquilla wurde u. a. die erste Fluggesellschaft Kolumbiens SATEA (heute Avianca) und die nationale Brauerei Bavaria von deutschen Einwanderern gegründet.

Deutschstämmige Unternehmer waren und sind auch in der Textil- und Maschinenbauindustrieaktiv. Viele deutsche Unternehmen, darunter große internationale Konzerne wie Siemens und BASF, haben ihren Sitz in Kolumbien und sind ein wichtiger Bestandteil der kolumbianischen Industrie. Diese Unternehmen tragen durch Investitionen, Technologieübertragungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen zur kolumbianischen Wirtschaft bei.

Für die wirtschaftliche Präsenz deutscher Unternehmen ist der Sektor der erneuerbaren Energie ein gutes Beispiel. Kolumbien, mit seinem Potenzial für Wind- und Solarenergie, hat in den letzten Jahren verstärkt auf deutsche Technologien gesetzt, um den Übergang zu sauberer Energie zu fördern. Die Nachfrage nach internationalen Produkten und Fachwissen wächst stetig in Kolumbien. Insbesondere spezialisierte Materialien, Maschinen, Ingenieurdienstleistungen sowie Beratung sind gefragt. Zahlreiche deutsche Unternehmen, insbesondere im Bereich Transport und Infrastruktur, haben auf diese Bedürfnisse reagiert. So hat auch das Planungsbüro der Deutschen Bahn eine Niederlassung eröffnet, um aktiv an der Entwicklung neuer Bahnstrecken im Land mitzuwirken.

Unterstützen Sie die Stiftung Verbundenheit

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie ausgewählte humanitäre und kulturelle Stiftungsprojekte weltweit. Werden Sie Teil unseres Spenderkreises und erhalten Sie exklusive Einblicke und Angebote.
Unterstützer werden