Mit Ferenc Krausz erhält ein Angehöriger der deutschen Minderheit Ungarns den Nobelpreis für Physik 2023. Ferenc Krausz, Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), erhält den Nobelpreis gemeinsam mit Pierre Agostini von der Ohio State University (USA) und Anne L’Huillier von der Universität Lund (Schweden). Ausgezeichnet wurden die Wissenschaftler für die Begründung der Attosekundenphysik, die nicht nur fundamentale Erkenntnisse über das Verhalten von Elektronen in Atomen, Molekülen und Festkörpern ermöglicht, sondern in Zukunft auch zur Entwicklung schnellerer elektronischer Bauteile beitragen könnte.
Krausz erhielt die Nachricht der Auszeichnung am Tag der offenen Tür am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte er: „So ein Preis gebietet eine große Demut”.
Ference Krausz wurde am 17.Mai 1962 in Moor (Mor) im Komitat Fejer, einem Zentrum der ungarndeutschen Minderheit geboren. Er ist Angehöriger der deutschen Minderheit und besitzt sowohl die ungarische als auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Er studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Budapest und Theoretische Physik an der Eötvös-Loránd Universität in Budapest. 1991 promovierte er im Bereich Quantenelektronik an der Technischen Universität Wien, wo 1993 auch seine Habilitation erfolgte. Bis 2004 lehrte und forschte er an der TU Wien: 1996 - 1998 als a.o. Universitätsprofessor für Elektrotechnik, 1999 - 2004 hatte er dort im selben Bereich eine o. Professur inne. im Jahr 2000 wurde er Direktor am Zentrum für „Advanced Light Sources“. 2003 folgte Prof. Krausz dem Ruf als Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, an dem er die Abteilung Attosekundenphysik leitet. Seit 2004 hat er einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).
Prof. Krausz wurde im Verlauf seiner wissenschaftlichen Karriere vielfach ausgezeichnet: u.a. erhielt er 2011 das „Verdienstkreuz am Bande“ der Bundesrepublik Deutschland, im Jahre 2013 wurde er mit dem Otto-Hahn -Preis ausgezeichnet. Er ist u.a. Mitglied der Österreichischen und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, sowie der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der Academia Europaea.
Weitere Informationen:
https://www.mpg.de/20915190/ferenc-krausz-erhaelt-den-physik-nobelpreis