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5.7.2025
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Gesprächsforum “Bayern in Lateinamerika, Lateinamerika in Bayern: Potentiale Transregionaler Partnerschaften” mit hochrangingen internationalen Gästen

Die Beziehungen zwischen Bayern und Argentinien sowie Potentiale der transnationalen Zusammenarbeit wurden im Rahmen der „Tage der Verbundenheit“ während des Gesprächsforum „Bayern in Lateinamerika, Lateinamerika in Bayern“ thematisiert. Mit einem hochkarätig besetzten Gesprächsforum mit internationalen Gästen und dem Gouverneur der Provinz Entre Rios und ehemaligen Innenminister Argentiniens, Herrn Rogelio Frigerio, als Ehrengast, war das Gesprächsforum einer der Höhepunkte der diesjährigen „Tage der Verbundenheit“.

In seinem Grußwort betonte der Stiftungsratsvorsitzende Hartmut Koschyk die in den vergangenen Jahren gewachsenen und vertrauensvollen Beziehungen zwischen der Stiftung Verbundenheit, ihrer Bürgerdiplomatie-Initiative #JungesNetzwerk und der deutschsprachigen Gemeinschaft in Argentinien. Seit 2019 ist die Stiftung in Argentinien aktiv und unterstützt zahlreiche deutsch-argentinischen Kulturvereinen im ganzen Land in ihrer Rolle als Multiplikatoren der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Die Arbeit der Stiftung stößt dabei zunehmend auf Anerkennung – nicht nur in höchsten politischen Kreisen Argentiniens, sondern auch in weiteren lateinamerikanischen Ländern, in denen sie aktiv ist.

Ausdruck dieses gewachsenen Ansehens ist der exklusive Besuch des Gouverneurs der Provinz Entre Ríos, Rogelio Frigerio, der Einladung der Stiftung Verbundenheit zustande gekommen ist. Teil der intensiven Agenda waren auch hochrangige Gespräche in München, u.a. mit dem Bayerischen Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, Eric Beißwenger, sowie mit dem Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags, Tobias Reiß.

In einem Impulsreferat zu Beginn schilderte Herr Gouverneur Rogelio Frigerio seine persönlichen Beziehungen zu Deutschland – seine Mutter stammt selbst aus Augsburg – und betonte die enge Wertepartnerschaft zwischen beiden Ländern. Frigerio hob insbesondere das wirtschaftliche Potenzial bilateraler Kooperationen hervor, etwa zwischen einzelnen Bundesstaaten wie Bayern und Entre Ríos. Ein weiterer Schwerpunkt seines Beitrags war die Bedeutung von Hochschulkooperationen. Entre Ríos sei hierbei besonders an praxisorientierter Forschung und anwendbarer Wissenschaft (Applied Sciences) interessiert, die konkrete Impulse für regionale Entwicklung und Innovation liefern könne.

Die im Anschluss von Thomas Kreutzmann – Journalist, Schriftsteller und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Verbundenheit – moderierte Gesprächsrunde brachte weitere namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Diplomatie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen.

Thomas Silberhorn MdB, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages, hob die besondere Rolle Bayerns in den internationalen Beziehungen hervor. Der Freistaat unterhalte eigene Auslandsvertretungen, etwa die bayerische Wirtschaftsvertretung in Santiago de Chile. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten sei es von entscheidender Bedeutung, Weltregionen wie Lateinamerika zu stärken – Regionen, mit denen man durch eine gemeinsame Migrationsgeschichte, enge zivilgesellschaftliche Verbindungen und geteilte Werte besonders verbunden sei. Die Stiftung Verbundenheit leiste hierzu einen wertvollen Beitrag: Ihre bürgernahe, sogenannte „Bürgerdiplomatie“ erreiche Menschen und Regionen, die durch klassische Außenpolitik oft nicht unmittelbar angesprochen würden. Für eine zukunftsfähige Auswärtige Kultur- und Bildungspolitikbrauche es genau solche bürgerorientierten Ansätze.

Dr. Ulrich A. Sante, ehemaliger deutscher Botschafter in Argentinien und heutiger Vice Chairman der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), unterstrich seine langjährige Kenntnis und Wertschätzung für die Arbeit der Stiftung Verbundenheit. Während seiner Amtszeit in Buenos Aires habe er stets vertrauensvoll und konstruktiv mit der Stiftung zusammengearbeitet. Ihre Präsenz vor Ort und ihr feines Gespür für lokale zivilgesellschaftliche Strukturen hätten einen nachhaltigen Beitrag zum deutsch-argentinischen Austausch geleistet. Sante betonte zudem, dass Argentinien als ein Land der Chancen wahrgenommen werden müsse. Das Land verfüge über eine beeindruckende Anzahl erfolgreicher Start-ups, was gerade für deutsche Unternehmen Potenziale für Know-how-Transfer und wirtschaftliche Kooperationen eröffne.

Dr. Irma de Melo-Reiners, Geschäftsführerin des Bayerischen Hochschulzentrums für Lateinamerika (BAYLAT), betonte die zentrale Bedeutung akademischer Partnerschaften zwischen Bayern und Lateinamerika. Besonders im Bereich der praxisorientierten Wissenschaft und angewandten Forschung böten sich vielfältige Kooperationsmöglichkeiten – Potenziale, die auch durch die Arbeit der Stiftung gezielt unterstützt würden. Sie verwies zugleich auf die traditionsreiche Wissenschaftslandschaft Argentiniens, die derzeit stark unter den Sparmaßnahmen der aktuellen Regierung leide. Gerade vor diesem Hintergrund könnten regionale Partnerschaften zwischen Hochschulen in Bayern und Argentinien einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Weiterentwicklung wissenschaftlicher Zusammenarbeit leisten.

Cristina Arheit-Zapp, Vorstandsmitglied im Dachverband Deutsch-Argentinischer Vereinigungen (F.A.A.G.), würdigte das starke Netzwerk der deutsch-argentinischen Vereine sowie die Rolle der Stiftung als Brücke zwischen zivilgesellschaftlichem Engagement und politischem Dialog. Mit Blick auf die Wirtschaft hob sie hervor, dass insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen auf verlässliche regionale Partnerschaften angewiesen seien. Es bestehe Hoffnung, dass unter der neuen argentinischen Regierung auch im Bereich der Entbürokratisierung Fortschritte erzielt werden können. Ein wichtiger vertrauensbildender Faktor im deutsch-argentinischen Wirtschaftsverhältnis sei zudem, dass viele argentinische Unternehmerinnen und Unternehmer über sehr gute Deutschkenntnisse verfügten.

Zum Abschluss meldeten sich einzelne Besucher mit Fragen an die Panelgäste. In der Abschlussrunde bedankte sich Moderator Thomas Kreutzmann für die inhaltlich sehr fundierte Diskussion. In seinem Schlusswort unterstrich der Ratsvorsitzende Hartmut Koschyk noch einmal die Bedeutung der Zusammenarbeit mit deutschsprachigen Gemeinschaften in Lateinamerika – sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene.  

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