Das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa – unter diesem Namen war und ist die im Jahr 1989 gegründete Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) bekannt. Als Einrichtung mit dem Auftrag der wissenschaftsbasierten Beratung im Bereich von Geschichte, Kultur und Erinnerungskultur des östlichen Europas für die Bundesregierung und als Forschungsinstitut koordiniert das BKGE bundesgeförderte multidisziplinäre Projekte. Geschichte, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft sowie Europäische Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaft stehen beim BKGE im Programm. Auch als An-Institut der Carl-von-Osietzky-Universität in Oldenburg ist das BKGE in die Hochschullehre eingebunden.
„Streichung des Bezugs zur nationalen Identität aus dem Namen des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) und Auswirkungen auf den staatlichen Auftrag nach § 96 Bundesvertriebenengesetz“
Im August des letzten Jahres kam es zur Umbenennung des BKGE. Der Passus „der Deutschen“ wurde aus dem Namen gestrichen. Der Bund der Vertriebenen (BdV) und die Unionsparteien kritisieren diesen Schritt scharf. Diese Streichung des „Bezugs zur nationalen Identität“ aus dem Namen des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa sei ein „eklatanter Bruch mit dem gesetzlichen Auftrag“, eine „Herabwürdigung der deutschen Heimatvertriebenen“ und der „Beginn eines Kurswechsels in derVertriebenenpolitik“.
Mit einer Initiative im Bundesrat will die Bayerische Landesregierung daher die Umbenennung des für Heimatvertriebene zuständigen Bundesinstitutes erneut prüfen lassen. Ein solcher Antrag wurde durch das Kabinett in München beschlossen. Es müsse das Ziel sein, die Kultur der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler, ihr Schicksal und ihre Geschichte im In- und Ausland im Besonderen lebendig im Bewusstsein zu halten, so der Wortlaut im Beschluss der Bayerischen Landesregierung. Die Umbenennung würde durch den Bund nun Unsicherheiten und Irritationen bei den deutschen Heimatvertriebenen hervorrufen und der herausragende Rolle der deutschen Vertriebenen, Aussiedler, Spätaussiedler und Heimatverbliebenen bei der Versöhnung mit den Völkern Ostmittel- und Südosteuropas nicht gerecht werden.
Lesen Sie hier den Beschluss der Landesregierung:
https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-9-april-2024/
Lesen Sie hier einige Zeitungsartikel zum Thema:
https://www.zeit.de/news/2024-04/09/bayern-stellt-namen-fuer-vertriebenen-institut-zur-debatte