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Datum
25.6.2025
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Stiftung Verbundenheit bleibt weiter um die Verbesserung der Lage der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien bemüht

Die deutschsprachige Minderheit in Slowenien ist entgegen der von Slowenien eingegangenen Verpflichtungen aus der Unterzeichnung und Ratifizierung der Sprachencharta und des Minderheiten-Rahmenabkommen des Europarates bis heute nicht vollumfänglich anerkannt.

Erst vor kurzem hat der zuständige Sachverständigenausschuss für die Sprachencharta des Europarates seinen neuen Prüfbericht zu Slowenien veröffentlicht und klar festgestellt, dass der Gebrauch der deutschen Sprache als Minderheiten-Muttersprache vom slowenischen Staat diskriminiert wird: https://rm.coe.int/slovenia-ecrml6-en/1680b653da

Das von der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien im November 2022 vorgelegte Konzept zur rechtlichen Gleichstellung der deutschen Sprach-und Volksgruppe in Slowenien mit der italienischen und ungarischen Volksgruppewurde durch diesen Prüfbericht im Kern bestätigt: https://deutschsprachige.com/#flipbook-df_1545/1/

Die deutschsprachige Gemeinschaft reagiert mit einem Beitrag auf den genannten Prüfbericht: https://deutschsprachige.com/novice_obvestila/europarat-an-slowenien-kroatisch-serbisch-und-deutsch-anerkennen/

Ungeachtet dieser negativen Ausgangslage setzt sich die deutschsprachige Minderheit in Slowenien nachhaltig dafür ein, ihre rechtliche Gleichstellung zu erreichen und ihre Vereinsstruktur in Slowenien nachhaltig zu stärken:

Bei den Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen des Gottscheer Altsiedlervereins in Slowenien wurde dies erneut deutlich: Der 140 Mitglieder zählende Verein hatte in den Kurort Töplitz/Dolenjske Toplice eingeladen, wo unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Franc Vovk eine eindrucksvolle Jubiläumsgala durchgeführt wurde.

Die Republik Österreich war durch den Botschafter Dr. Konrad Bühler, die Bundesrepublik Deutschland durch Botschafterin Sylvia Groneick vertreten, was von der deutschsprachigen Minderheit als wichtiges Signal der Unterstützung durch beide Staaten gewertet wurde.

Die Stiftung Verbundenheit war durch ihren Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) durch ihren Sprecher Bernard Gaida vertreten.

Podiumsgespräch zum Mehrwert von Mehrsprachigkeit für die junge Generation zum Auftakt des 10- jährigen Bestehens des Gottscheer Altsiedlervereins in Töplitz/Dolenjske Toplice

Seit Jahrzehnten pflegt die Deutsche Minderheit in Rumänien durch den Präsidenten der Banater Berglanddeutschen Erwin Josef Tigla eine enge Verbundenheit zur deutschen Minderheit in Slowenien und war mit einer Tanz- und Musikgruppe in die Gottschee gereist. Auch zahlreiche Unterstützer aus Österreich hatten sich eingefunden wie z.B. der Alpenländische Kulturverband aus Graz in der Steiermark mit seinem Vorsitzenden Dr. Alexander Maicovski.

Die Obfrau der deutschsprachigen Vereine in Slowenien Urška Kop freute sich, auch eine Vertreterin des slowenischen Kulturministeriums begrüßen zu können.

Der Jubiläumsfeier ging eine Podiumsdiskussion voraus, bei der über den Mehrwert von Mehrsprachigkeit für die junge Generation diskutiert wurde. Dabei wurde deutlich, dass die Nicht-Anerkennung der deutschsprachigen Minderheit durch den Slowenischen Staat es verhindert, die junge Generation der Minderheit durch deutschsprachige Kindergärten und Schulen an die deutsche Muttersprache heranzuführen und daher die Zukunft der deutschsprachigen Minderheit existenziell gefährdet wird.

Auch weigert sich Slowenien trotz des bestehenden Kulturabkommens mit Österreich nach wie vor, der deutschsprachigen Minderheiten die gleichen Rechte und Entfaltungsmöglichkeiten zu gewähren über die die slowenische Minderheit in Österreich verfügt. Ein von der slowenischen Regierung eingerichtetes Dialogforum hat bislang leider keinerlei Fortschritte erbracht, wie der Experte für Minderheitenfragen und Vertreter des Dachverbandes der deutschsprachigen Vereine in Slowenien, Jan Schaller, bei der Podiumsdiskussion berichtete.

Erwin Josef Tigla legte die vorbildliche Minderheitengesetzgebung und -förderung in Rumänien dar und bedauerte, dass Slowenien dem rumänischen Beispiel nicht folge. Die Botschafter Österreichs und Deutschlands, aber auch Hartmut Koschyk, Bernard Gaida und Dr. Alexander Maicovski beklagten die rechtliche Situation der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien und versicherten, dass man diese weiter ideell und materiell unterstützen werde.

Bei der Kulturgala im Kulturzentrum von Töplitz/Dolenjske Toplice wurde die erst seit einem Jahr bestehende Kinder- und Jugendgruppe des Gottscheer Altsiedlervereins begeistert aufgenommen

Die zweistündige Kulturgala mit über 500 Gästen im Kulturzentrum von Töplitz/Dolenjske Toplice bot einen farbenprächtigen Querschnitt der Vielfältigkeit deutscher und slowenischer Kultur, wobei der Gottscheer Altsiedlerverein seine erst vor einem Jahr gegründete Kinder- und Jugendgruppe erstmals einem größeren Publikum aus dem In- und Ausland präsentierte.

Für ihre Tänze und Lieder, zum Teil in Gottscheerischer Mundart, ernteten die Kinder und Jugendlichen stürmischen Beifall. Die Gründung der Kinder- und Jugendgruppe ist das Ergebnis einen Sommer-Sprachcamps, das der Gottscheer Altsiedlerverein im vergangenen Jahr in seinem Kulturzentrum in Krapflern/Občice durchführte. Auch bei der Kulturgala versicherten die beiden Botschafter und die Gäste aus Österreich, Rumänien und Deutschland der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien weiterhin ihre uneingeschränkte Solidarität.

Der Vorsitzende des Gottscheer Altsiedlervereins Primož Primec versprach zum Abschluss der Kulturgala in einer bewegenden Ansprache, dass die deutschsprachige Minderheit in der Gottschee das Kultur-und Geschichtserbe ihrer Vorfahren sowie die deutsche und Gottscheer Muttersprache auch in Zukunft trotz aller Widrigkeiten bewahren werde.

Mit einem Empfang mit Gottscheer Spezialitäten vor dem Kulturzentrum klang die Jubiläumsfeier aus, die ein starkes öffentliches Zeichen des Selbstbehauptungswillens der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien setzte.

im Gottscheer Kulturzentrum in Krapflern/Občice fand zum 28. Mal alljährlich Steirertreffen mit Vertretern aus Slowenien, Österreich und Rumänien statt

Das 10-jährige Jubiläum des Gottscheer Altsiedlervereins war auch der Anlass für das 28. Steirertreffen im Gottscheer Kulturzentrum in Krapflern/Običe, bei dem der Alpenländische Kulturverband Graz, das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und der Kulturverein deutschsprachiger Frauen „Brücken“ in Marburg/Maribor unter Leitung von Veronika Haring über ihre jeweilige Arbeit berichteten. Hartmut Koschyk gab für die Stiftung Verbundenheit einen Einblick in deren Bemühungen, eine Aufnahme der deutschsprachigen Minderheit in das Förderprogramm des Bundesministeriums des Innern für deutsche Minderheiten zu erreichen.

Im Rahmen einer Exkursion wurden aufgelassene Dörfer der deutschsprachigen Gemeinschaft in der Gottschee besucht und an dem Gedenkstein auf der Hohen Gatschen/Gača mit einer Andacht und durch eine Kranzniederlegung des Schicksals der Bewohner dieser Ortschaften gedacht.

Hartmut Koschyk führte in Krapflern/Običe, in Marburg/Maribor sowie Abstaller Feld/Apače mit den Vertretern der jeweiligen Vereine ein Gespräch über die Voraussetzungen einer Aufnahme in das Förderprogramm des Bundesministeriums des Innern. Koschyk zeigte sich von den Räumlichkeiten der Vereine und der bereits gegenwärtig geleisteten Kultur- und Spracharbeit sehr beeindruckt.

Hartmut Koschyk besuchte in Slowenien neben dem Gottscheer Altsiedlerverein in Krapflern/Občice auch die deutschsprachigen Vereine in Marburg/Maribor und Abstaller Feld/Apače

Sehen Sie hier ein Video vom Besuch des Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk in Marburg/Maribor und Abstaller Feld/Apače:

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