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Datum
20.2.2024
Autor
Dominik Duda

Stiftung Verbundenheit im Rahmen von Vor-Ort-Prüfung bei der Deutschen Minderheit in Polen

Der Teamleiter für Mittel- und Osteuropa und Projektkoordinator für Polen, Dominik Duda, besuchte gemeinsam mit Thomas Laux, der derzeit in Beraterfunktion für die Stiftung Verbundenheit tätig ist, die Deutsche Minderheit in Polen. Der dreitägige Aufenthalt in Oppeln und Umgebung wurde genutzt, um die gegen Ende des letzten Jahres durchgeführten Bau- und Renovierungsmaßnahmen der Deutschen Minderheit zu sichten und eine Projektverlaufskontrolle durchzuführen.

Zum Hintergrund: Die Bau- und Renovierungsmaßnahmen zugunsten der außerschulischen Sprachförderung der DMi in Polen waren durch im Jahr 2023 vom Bundesministerium des Innern und für Heimat zusätzlich bereitgestellten Mittel möglich geworden. Grund dafür war die Reduzierung des Unterrichts im Fach „Deutsch als Minderheitensprache” durch die ehemalige polnische Regierung. Die Stiftung Verbundenheit hat mit ihrem Einsatz und in intensiven Gesprächen mit den haushaltspolitischen Experten der Regierungsfraktionen Martin Gerster MdB (SPD), Dr. Thorsten Lieb MdB (FDP) und Jamila Schäfer MdB (Bündnis 90 / Die Grünen) sowie den haushaltspolitischen Sprechern Otto Fricke MdB (FDP), Dennis Rohde MdB (SPD) und der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Ministerium für Arbeit und Soziales, Anette Kramme MdB (SPD) maßgeblich dazu beigetragen, dass die Fördermittel für die Deutsche Minderheit in Polen im Jahr 2023 um fünf Millionen Euro erhöht wurden. Ein besonderer Dank gilt in dieser Angelegenheit auch der Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Frau Natalie Pawlik, sowie dem Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Herrn Dietmar Nietan für ihre Bemühungen, die Unterstützung der Deutschen Minderheit in Polen zu kräftigen.

Nach einem ersten Arbeitstreffen zwischen Dominik Duda, Thomas Laux und dem VdG, dem Dachverband der Deutschen Minderheit in Polen, bei dem auch aktuelle Themen der Förderung sowie Herausforderungen im laufenden Jahr 2024 besprochen wurden, wurden die Renovierungsmaßnahmen des Schulvereins Pro Liberis Silesiae an der Schule in Oppeln-Malino (Opole-Malina) und in Raschau (Raszowa) begutachtet. Gemeinsam mit der Direktorin Dr. Margarete Wysdak sowie weiteren Lehrkräften wurden nicht nur die Baufortschritte und fertiggestellten Bereiche gesichtet, sondern auch über die derzeitige Situation im Bereich der Bildung und der Sprache sowie über die Herausforderungen und Pläne von Pro Liberis Silesiae gesprochen.

In Lubowitz (Łubowice), dem Geburtsort Joseph von Eichendorffs, konnten Dominik Duda und Thomas Laux sich ein gutes Bild des jüngst renovierten Eichendorff-Zentrums machen und im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Deutschen Freundschaftskreises (DFK) in Schlesien, Martin Lippa, über die allgemeine Lage der Deutschen Minderheit in der Wojewodschaft Schlesien sprechen. Gemeinsam wurde die Idee entwickelt, das Eichendorff-Zentrum neben den bisher geplanten und auch schon durchgeführten Schullandheimprojekten über das gesamte Jahr hinweg für die außerschulische Sprachförderung, Jugendinitiativen und Treffen der Organisationen der Deutschen Minderheit zu nutzen. Es wurde auf Ein-Tages-Projekte sowie Wochenendprojekte verwiesen sowie das Projekt „Deutsch vor Ort“, welches die Sprachförderung in den Organisationen unterstützt, betont. Des Weiteren wurde die Notwendigkeit eines Angebots des Eichendorff-Zentrum für die Institutionen der Deutschen Minderheit angesprochen.

Im Kreisverband Gleiwitz des DFK Schlesiens konnten Dominik Duda und Thomas Laux mit Agnieszka Dłociok und weiteren Vorstandsmitgliedern sprechen und die Sprachsituation, die politische Lage nachdem Regierungswechsel und die Perspektive der einzelnen DFKs auf lokaler Ebene erörtern. Besonders der Bezug zur deutsch-schlesischen Geschichte, Kultur und Sprache stand dabei im Vordergrund sowie das Erstellen eines interessanten Angebots für Jung und Alt.

Mit der Bau- und Renovierungsmaßnahme in der Schule und im Kindergarten in Goslawitz (Gosławice) bei Guttentag (Dobrodzień) beim Verein für kreative Bildung wurde eine weiteres großes Projekt besucht. Zusammen mit der Schulleiterin, den Lehrkräften sowie mit AGDM-Sprecher Bernard Gaida konnten die Veränderungen in den Blick genommen werden. Neben einer neuen Sporthalle wurde auch eine Mensa errichtet, welche beide den Schulalltag bereichern und unterstützen. Mit Blick auf die zurückliegenden Parlamentswahlen und auf die kommenden Regionalwahlen in Polen Anfang April wurde über das Bildungssystem in Polen sowie die Möglichkeit der Errichtung und Unterhaltung von Vereinsschulen in Polen im europäischen Vergleich gesprochen.

Am letzten Tage der Reise erfolgten Besuche im Jugendzentrum, wo Dominik Duda und Thomas Laux gemeinsam mit der Geschäftsführerin des VdG, Joanna Hassa, den Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM), die ifa-Kulturmanagerin beim BJDM sowie die für die Projekte der Jugendgruppenleiterausbildung ELOm und die Jugendpunkte verantwortlichen Personen treffen konnten. Nach der Besichtigung der Renovierung und Ausstattung der Räumlichkeiten im Jugendzentrum wurden gemeinsam Ideen entwickelt, wie das Jugendzentrum für den Medienbereich der Jugend, für Low-Budget-Projekte oder Freizeitinitiativen der Minderheitenjugend genutzt werden könnte.

Im Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) begrüßte der Direktor Lucjan Dzumla die beiden Stiftungsvertreter und informierte neben dem Baufortschritt über die derzeitigen Tätigkeiten an den beiden Standtorten in Gleiwitz (Gliwice) und Oppeln (Opole) und die in den renovierten Räumlichkeiten geplanten Projekte. Diese reichen von Veranstaltungen und Sprachkursen im Rahmen des Projektes „LernRaum.pl“ mit einer der in Deutschland bekannten Volkshochschulen ähnelnden Struktur bis hin zu Weiterbildungsprogrammen Jugendgruppenleiter und zukünftige Führungskräfte der Deutschen Minderheit.

Neben den bereits beschriebenen Stationen konnten sich Dominik Duda und Thomas Laux auch in den einzelnen Dörfern, in den Schulzenämtern der Gemeinden, einen Eindruck von der Aktivität der Deutschen Minderheit verschaffen. In den Ortschaften Tarnau (Tarnów Opolski), Danietz (Daniec), Kobelwitz (Kobylice), Oppeln-Goslawitz (Opole-Gosławice), Tost (Toszek) und Deschowitz (Zdzieszowice) wurden die DFKs besucht, mit den Vorsitzenden über die lokale Tätigkeit gesprochen und Verbesserungsvorschläge entgegengenommen.

Alles in allem zeigt sich die Stiftung Verbundenheit sehr zufrieden mit dem Verlauf der Bau- und Renovierungsprojekte, die in großer Zahl in den letzten beiden Monaten des Jahres 2023 durchgeführt wurden. Mit großem Einsatz und viel ehrenamtlicher Arbeit der Mitglieder der Deutschen Minderheit vor Ort konnten die Maßnahmen zu Ende geführt werden, auch wenn z.B. Temperaturen bis zu minus 20 Grad, Schnee und Eis die Arbeiten erschwerten.

Die Bau- und Renovierungsmaßnahmen wurden durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat der Bundesrepublik Deutschland finanziert.

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