Vom 6. – 9. Oktober 2022 fand das VLÖ-Volksgruppensymposium unter der Führung des VLÖ-Präsidenten Norbert Kapeller in Ljubljana/Laibach (Slowenien) statt. Unter dem Titel „Wie kann Österreich zum Erhalt der deutschen altösterreichischen Volksgruppen beitragen?“ trafen Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Volksgruppen und Vereine zusammen, um über aktuelle Themen, Herausforderungen und Möglichkeiten in Austausch zu treten. Da die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland ab 2023 als Mittlerorganisation für das Bundesministeriums des Inneren und für Heimat (BMI) für Mittel- und Osteuropa (MOE) zuständig sein wird, war sie ebenfalls vor Ort vertreten, um sich als neue Mittlerorganisation vorzustellen, Kontakte zu knüpfen und über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem VLÖ (Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich) sowie den deutschsprachigen Minderheitenvereinen zu sprechen.

v.l.n.r.: Ges. Mag. Werner Senfter; VLÖ-Präsident Ing. Norbert Kapeller; 3. VLÖ-Vizepräsident
Kons. Manfred Schuller; Botschafterin Mag. Elisabeth Ellison-Kramer; 4. VLÖ-Vizepräsident Karl Putz;
2. VLÖ-Vizepräsident OStR Prof. Mag. Gerhard Schiestl
Im Gastgeberland Slowenien trat die aktuelle Situation um die dortige deutschsprachige Minderheit in den Fokus. Mit einem Impulsreferat zur gegenwärtigen Lage, insbesondere aus bilateraler österreichisch-slowenischer Perspektive, eröffnete Frau Botschafterin Mag. Elisabeth Ellison-Kramer die inhaltliche Debatte am Freitagvormittag. Anschließend ergriffen Vertreterinnen und Vertreter der deutschsprachigen Vereine in Slowenien (Veronika Haring und Jan Schaller vom „Kulturverein deutschsprachiger Frauen ‚Brücken‘“) das Wort, um das Engagement, die Vereine und ihre Tätigkeiten sowie die Ziele und Herausforderungen innerhalb der deutschsprachigen Gemeinschaft darzulegen.

Marie Friedle, Projektkoordinatorin der Stiftung Verbundenheit
Weiteren Einblick erhielten die Teilnehmenden durch die Ausstellung „In zwei Welten“, einer durch das BMI geförderten Wanderausstellung zu den deutschen Minderheiten in Europa. Hier durfte Christian Lautischer, Obmann des „Verbandes der Kulturvereine der deutschen Volksgruppe in Slowenien“, vielen weiteren Fragen Rede und Antwort stehen. Abgerundet wurde das Programm durch einen sachkundigen Vortrag über die deutschsprachige Volksgruppe der Gottscheer, die über 600 Jahre die karstige und dicht bewaldete Landschaft bewohnten, die heute zum Süden Sloweniens gehört. Durch eine eintägige Exkursion in die Gottschee mit Anlaufpunkten, wie dem Gottscheer Kulturzentrum des Gottscheer Altsiedlervereins in Občice/Krapflern und Erinnerungsorten wie Kirchen und Friedhöfen konnten die Tagungsteilnehmenden die Geschichte und Gegenwart der ehemaligen Sprachinsel „Gottschee“ erkunden und erspüren. Auch wurde an verschiedenen Gedenkstätten von Massakern, die am Ende des Zweiten Weltkriegs bzw. kurz danach stattfanden (z.B. die Gedenkstätte Hornwald in Jama pod Krenom), all den dort Ermordeten gedacht und ein Kranz niedergelegt.

Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Jama pod Krenom (im Bild v.l.n.r.): Ing. Norbert Kapeller, Jan Schaller; Kons. Manfred Schuller, Karl Putz; Mag. Gerhard Schiestl, Veronika Haring, Otto Tripp,Mag. Hermann Leustik, Ingeborg Mallner, Albert Mallner; Mag. Elmar Kordik
Text: Marie Friedle
Bilder: VLÖ