Zum Abschluss der Ausstellung über die Auswanderung der Schönbornfranken nach Transkarpatien fand im Museum für Franken auf der Festung Marienberg in Würzburg eine Lesung der Autorin und Journalistin Ira Peter statt. Sie las aus ihrem Buch „Deutsch genug? Warum wir endlich über Russlanddeutsche sprechen müssen“ und thematisierte die Geschichte sowie aktuelle gesellschaftliche Fragen rund um die Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion.

Die Finissage wurde von Veronika Genslein, der stellvertretenden Museumsleiterin, eröffnet. Sie dankte der Stiftung Verbundenheit und dem Projektkoordinator Peter Aifeld für die Zusammenarbeit. Genslein betonte, dass das Thema zunehmend auch im Museumskontext an Bedeutung gewinne. Die Ausstellung sei von Besucherinnen und Besuchern während der gesamten Laufzeit gut angenommen worden.

Peter Aifeld übernahm die Moderation der Lesung und stellte Ira Peter vor. Die Autorin beschäftigt sich seit 2017 mit der Geschichte und gesellschaftlichen Wahrnehmung von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion. Der Begriff „Russlanddeutsche“ sei bewusst als Titel gewählt worden, da er in der öffentlichen Wahrnehmung etabliert sei. Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei jedoch eine differenziertere Benennung, etwa nach Herkunftsregion oder Herkunftsland – wie z. B. Wolgadeutsche, Ukrainedeutsche oder Kasachstandeutsche – sinnvoll.
Peter las an diesem Abend vier ausgewählte Textstellen vor. Diese behandelten die Deportation ihrer Familie aus der Ukraine nach Kasachstan, die Ausreise nach Deutschland, Herausforderungen im Zusammenhang mit Sprachkenntnissen sowie den Besuch ihrer Mutter in Kasachstan kurz nach der Übersiedlung.

Im Anschluss wurde mit dem Publikum über historische Hintergründe und gesellschaftliche Entwicklungen gesprochen. Dabei kamen unter anderem Themen wie die Anerkennung von Berufsabschlüssen, Sprachbarrieren und politische Einstellungen innerhalb der Community zur Sprache – einschließlich der Debatte um die Unterstützung rechtspopulistischer Parteien.

Nach der Fragerunde bestand die Möglichkeit, Bücher der Autorin zu erwerben und mit ihr ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung endete mit einem kleinen Empfang.
Die Stiftung Verbundenheit bedankt sich beim Museum für Franken und dem Frankenbund für die Zusammenarbeit sowie bei Ira Peter für die Lesung im Rahmen der Finissage.
