Die Festung Marienberg, einst Zentrum der Macht der Würzburger Fürstbischöfe, die sich selbst als „Herzöge in Franken“ bezeichneten, beherbergt heute das Museum für Franken. In der Schönbornhalle, benannt nach den dort ausgestellten Epitaphen der Bischöfe Lothar Franz und Friedrich Karl von Schönborn – die maßgeblich die Auswanderung nach Transkarpatien initiierten –, wurde die Ausstellung „Die Schönbornfranken – von Franken nach Transkarpatien“ der Stiftung Verbundenheit, gefördert aus Mitteln des Freistaats Bayern, feierlich eröffnet.

Zu den Gästen der Eröffnung zählten Würzburgs Oberbürgermeister Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen), Museumsdirektor Jörg Meißner, der 1. Vorsitzende des Frankenbundes Dr. Paul Beinhofer, Regierungspräsident a.D., sowie Dr. Peter Süß, Schriftleiter des Frankenblattes. Die Stiftung Verbundenheit war durch ihren Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk und den Projektkoordinator Peter Aifeld vertreten. Als besonderer Ehrengast wurde Franz Graf von Schönborn begrüßt.

Als Gastgeber eröffnete Museumsdirektor Jörg Meißner die Vernissage. Nach Begrüßung der Anwesenden hob er die historische Verbindung der Stadt Würzburg und des Ausstellungsortes zur Familie Schönborn – und damit zu den Schönbornfranken – hervor.
In einem Grußwort der Stadt Würzburg betonte Oberbürgermeister Martin Heilig die lange Kontinuität der Beziehungen zwischen Franken und Transkarpatien. Dieser Teil der regionalen Geschichte ist in der fränkischen Öffentlichkeit kaum bekannt, deshalb sei die Arbeit der Stiftung Verbundenheit bedeutend. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unterstrich er das besondere Engagement der Städte Würzburg und Schweinfurt für ihre ukrainischen Partnerstädte Lwiw und Lutsk.
Als Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit berichtete Hartmut Koschyk über die Stiftungstätigkeiten für und mit der Deutschen Minderheit in der Region Transkarpatien (Westukraine)und dankte dem Museum für Franken für die Möglichkeit, die Ausstellung an diesem historisch bedeutsamen Ort präsentieren zu dürfen. Nach Bayreuth, Bamberg, Bad Kissingen und Herzogenaurach sei Würzburg ein weiterer fränkischer Standort mit direktem Bezug zu den Schönbornfranken.

In seinem Vortrag gab der Historiker Dr. Rudolf Distler, der durch seine Dissertation zur fast 300-jährigen Historie der Schönbornfranken die Grundlage für die von der Stiftung 2023 erstellte Ausstellung sowie die begleitende “Auf den Spuren der vergessenen Schönbornfranken in der Region Transkarpatien/Ukraine - Zur Geschichte und Kultur einer deutschen Minderheit” bildete, einen fundierten Einblick in Geschichte der Schönbornfranken in Transkarpatien – von ihrer Anwerbung und Ansiedlung über die Deportationen nach Sibirien während des Zweiten Weltkriegs bis hin zur heutigen Situation der Nachkommen im Kontext des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die Gäste Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen und sich bei einem kleinen Umtrunk auszutauschen.

Die Stiftung Verbundenheit bedankt sich sehr herzlich beim Museum für Franken – insbesondere für die Organisation der Ausstellung und Vernissage bei Sarah Merabet (Öffentlichkeitsarbeit) und Teresa Novy (Kuratorin und Sammlungsleitung Mittelalter und Frühe Neuzeit) – für die Möglichkeit, die Plakatausstellung an einem so symbolträchtigen Ort zeigen zu dürfen. Ein besonderer Dank gilt auch dem Frankenbund für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation und Bewerbung der Veranstaltung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Oktober 2025 in der Schönbornhalle des Museums für Franken zu sehen. Als nächste Stationen sind München und Wien geplant.
Die ausstellungsbegleitende Broschüre kann hier abgerufen werden.

