Unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hatte die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland eine „Humanitäre Brücke Oberfranken - Transkarpatien“ gestartet. Zum einen wollte man sich nicht „verzetteln“ und sich mit humanitären Hilfsleistungen auf eine bestimmte Region der Ukraine konzentrieren. Zum andern bestehen zwischen Oberfranken, ja ganz Franken und der westlichsten Region der Ukraine starke historische, kulturelle und zwischenmenschliche Beziehungen, die in den „Schönbornfranken“ begründet sind.
Inzwischen ist die humanitäre Brücke zu einer kulturellen Brücke erweitert worden, wozu die Ausstellung über die „Schönbornfranken in Transkarpatien“ und eine gleichnamige Broschüre erheblich beigetragen haben.
Hierzu wurde von der Stiftung Verbundenheit die umfangreiche Dissertation von Dr. Rudolf Distler an der Universität Bamberg in eine populärwissenschaftliche Broschüre und eine Wanderausstellung zusammengefasst, die im Rahmen der „Tage der Verbundenheit“ der Stiftung Verbundenheit im Juli 2023 im Landratsamt Bayreuth eröffnet wurde.
Gefördert wurde die Ausstellung mit tatkräftiger Unterstützung der damaligen Bayerischen Landesbeauftragten für Aussiedler und Vertriebene, Silvia Stierstorfer vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Auch die Dr. Kurt Linster - Stiftung hat das Kulturprojekt unterstützt.
Da nicht wenige der nach Transkarpatien ausgewanderten „Schönbornfranken“ aus der Region Bad Kissingen in Unterfranken stammten, lag es nahe, die Ausstellung auch dort zu zeigen.
Der Direktor der sudetendeutschen Bildungsstätte „Der Heiligenhof“, Steffen Hörtler, mit dem die Stiftung Verbundenheit auch in seinen Funktionen in der Sudetendeutschen Landsmannschaft eng zusammenarbeitet, hatte vermittelt, dass die Ausstellung über die „Schönbornfranken in Transkarpatien“ jetzt im Lichthof des Landratsamtes Bad Kissingen gezeigt wird.
Zur Eröffnung konnte Landrat Thomas Bold den Stiftungsratsvorsitzenden der Stiftung Verbundenheit, Hartmut Koschyk und Stiftungsgeschäftsführer Sebastian Machnitzke begrüßen. Auch zahlreiche Kommunalpolitiker und Schulvertreter hatten sich eingefunden. Neben Steffen Hörtler war aus dem Vertriebenenbereich auch der Ehrenvorsitzende der Kulturstiftung der Vertriebenen, Reinfried Vogler nach Bad Kissingen gekommen.
Nach den Grußworten von Landrat Bold, Hartmut Koschyk und Steffen Hörtler legte der Historiker Dr. Rudolf Distler die besonderen Verbindungen zwischen dem Raum Bad Kissingen und Transkarpatien dar und verwies auf die Dörfer und Familien, die seinerzeit nach Transkarpatien ausgewandert waren.
Die Ausstellung im Landratsamt Bad Kissingen, die dessen Kulturmanager Felix Gantner und Karin Weinmann von der Stiftung Verbundenheit organisiert haben, ist noch bis zum 26. Juli zu sehen.
Anschließend wird sie ab dem 13. August im Rathaus der Stadt Bamberg gezeigt werden, für die die zuständige Mitarbeiterin Brigitte Riegelbauer in Bad Kissingen zugegen war. Bamberg wird mit der Stadt Munkatsch/Mukatschewo in Transkarpatien eine Städtepartnerschaft eingehen, für die sich insbesondere die 2. Bürgermeistern und regionale Vertreterin der deutschen Minderheit Julia Taips eingesetzt hat.
Über die Ausstellungseröffnung im Landratsamt Bad Kissingen hat auch die Saale-Zeitung Bad Kissingen ausführlich berichtet.