Der letzte Tag des Berlin-Aufenthalts der Jeckes-Delegation begann mit einem intensiven Workshop und inhaltlichen Austausch zwischen dem IRGUN – der Organisation der Israelis mit mitteleuropäischer Herkunft – und der Stiftung Verbundenheit. Mit Blick auf das Jahr 2026 wurden konkrete Perspektiven für die Weiterentwicklung der gemeinsamen Arbeit erörtert. Im Mittelpunkt standen dabei Strategien zur nachhaltigen Stärkung desdeutsch-jüdischen Erbes in Israel sowie zur gezielten Förderung der nächsten Generation der Jeckes. Diese junge Generation spielt eine zentrale Rolle als lebendige Brücke in den deutsch-israelischen Beziehungen und trägt maßgeblich zu deren Zukunftsfähigkeit bei.

Am Nachmittag besuchte die Delegation die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. In der Villa am Großen Wannseehatten am 20. Januar 1942 führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes die administrative Koordinierung des Völkermords an den europäischen Juden beschlossen. Der Besuch, begleitet von einem pädagogischen Mitarbeiter der Gedenkstätte, war für viele Delegationsmitglieder, die diesen Ort erstmals aufsuchten, von besonderer Eindringlichkeit. Die repräsentative wilhelminische Architektur und die idyllische Lage am See stehen in scharfem Gegensatz zu den dort gefassten Entscheidungen und verdeutlichen die erschreckende Bürokratisierung des Verbrechens.

Diese Erfahrung warf grundlegende Fragen auf, die bis in die Gegenwart nachwirken.
Den Abschluss des Programms bildete der Besuch der nahegelegenen Liebermann-Villa, dem ehemaligen Sommerhaus des bedeutenden deutsch-jüdischen impressionistischen Malers Max Liebermann. Hier verbrachte Liebermann seine letzten Lebensjahre bis 1935, bevor die nationalsozialistische Verfolgung auch sein künstlerisches Wirken beendete. Die kulturelle und ästhetische Bedeutung dieses Ortes, nur wenige Schritte entfernt von dem Schauplatz der Wannsee-Konferenz, verstärkte die Auseinandersetzung mit der historischen Verantwortung und den Lehren für die Gegenwart.

Mit einem gemeinsamen letzten Abend in der Berliner Innenstadt endete der Besuch der Delegation. Die intensiven Gespräche, Begegnungen und Eindrücke dieser Woche bilden eine tragfähige Grundlage für die weitere Zusammenarbeit und stärken den gemeinsamen Willen, die Projekte der Stiftung Verbundenheit und ihrer Partner im Jahr 2026 entschlossen fortzuführen.




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