Datum
22.3.2024
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Konstituierende Sitzung des Kuratoriums zusammen mit dem Stiftungsrat und Stiftungsvorstand der Stiftung Verbundenheit im Deutschen Bundestag

Die Stiftung Verbundenheit hat die erste Sitzung ihres neu geschaffenen Kuratoriums im Deutschen Bundestag in Berlin veranstaltet. Dank der Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas MdB als Gastgeberin konnte das erste Zusammenkommen im Paul-Löbe-Haus und in hybrider Form durchgeführt werden. Neben Prof. Dr. Oliver Junk, Knut Abraham MdB und Daniel Walther als Mitglieder des Vorstands der Stiftung Verbundenheit waren die Kuratoriumsmitglieder nicht nur in Berlin vor Ort, sondern auch aus Argentinien, den Vereinigten Staaten, aus Georgien und Luxemburg zugeschaltet.

Der Stiftungsratsvorsitzende Hartmut Koschyk begrüßte zu Beginn alle Anwesenden und bezeichnete die Konstitution des Kuratoriums als ein Meilenstein für die Stiftung Verbundenheit. Als parteiübergreifendes Gremium sei es etwas Besonderes, die erste Sitzung im Bundestag zu halten, da dieser sich wie die Stiftung Verbundenheit der kulturellen Vielfalt und Toleranz verpflichte und somit ein guter Ort für den Beginn der Arbeit des neuen Gremiums sei.

Zu Beginn würdigte Koschyk das Lebenswerk dreier Persönlichkeiten, die in den letzten Monaten und Wochen verstorben waren und für die Tätigkeit der Stiftung Verbundenheit bzw. die deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften einen großen Beitrag geleistet haben. Gedacht wurde Juan Ernesto Aleman, dem ehemaligen Verleger des Argentinischen Tageblatts, Helmut Sauer, CDU-Politiker und stark engagierte Persönlichkeit im Bund der Vertriebenen und in der Landsmannschaft Schlesien, sowie Peter Iver Johannsen, dem ehemaligen Generalsekretär des Bundes der Deutschen in Nordschleswig.

Natalie Pawlik MdB, die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, betonte, dass mit Blick auf den Satz, dass Minderheitenpolitik immer auch Friedenspolitik sei, das deutliche Interesse am Thema im Bundestag vorhanden und sogar gewachsen sei. Um Brücken zwischen den Ländern und den Menschen aufrecht zu erhalten, leisteten die deutschen Minderheiten einen großen Beitrag und die Stiftung Verbundenheit eine sehr wichtige Arbeit, so Natalie Pawlik. Es sei eine Tätigkeit, die die deutschen Minderheiten auf die Höhe der Zeit bringe und mit Engagement zum Erfolg trage. Neben dem Einsatz für die Arbeit der deutschen Minderheiten im Kontext der schrecklichen Folgen des Zweiten Weltkriegs, des Leids und des Kriegsfolgenschicksals sind deutsche Minderheiten heutzutage leider erneut Herausforderungen aufgrund von Krieg ausgesetzt wie z.B. in der Ukraine, besonders in der Ost- sowie aufgrund der zahlreichen Binnenflüchtlinge auch in der Westukraine. Pawlik dankte der Stiftung Verbundenheit für die Aufnahme der Hilfsaktion der „Humanitären Brücke Oberfranken – Transkarpatien“. Sie lenkte den Blick aber auch auf die Deutschen in der Russischen Föderation, die ihre Tätigkeit in schwierigen Zeiten versuchen, aufrecht zu erhalten sowie die Deutsche Minderheit in Polen, die aufgrund der Diskriminierung durch die Kürzung des muttersprachlichen Unterrichts und anti-deutscher und populistischer Äußerungen in einer schwierigen Lage war.

Im Besonderen dankte die Bundesbeauftragte dem ehemaligen langjährigen Leiter des für deutsche Minderheiten in Mittel- und Osteuropa, den Staaten der GUS und im Baltikum zuständigen Referats des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, Dr. Alexander Schumacher, für seine Verdienste und beschrieb ihre Freude, Schumacher weiterhin mit seinem Wissen im Kuratorium der Stiftung Verbundenheit zu wissen.

Hartmut Koschyk dankte Natalie Pawlik für ihre Arbeit voller Empathie und ihren Einsatz für das gewachsene Vertrauen zu den Regierungen der jeweiligen Länder und Herkunftsregionen der deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa, ehe der Geschäftsführer und Projektleiter der Stiftung Verbundenheit, Sebastian Machnitzke, genauer auf den Aufbau und die Aufgaben der Mittlertätigkeit im Verlaufe des Jahres sowie die kulturellen und humanitären Projekte der Stiftung Verbundenheit einging.

Der erste Botschaftssekretär und stellvertretende Leiter der Argentinischen Botschaft in Berlin, Tomás Villalba, betonte in seinem Wortbeitrag, dass die Verbindung und Verbundenheit zwischen Ländern mit gemeinsamen Werten und mit dem Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart, eine besondere Bedeutung haben. Die Konvergenz zwischen Regierungen reiche nicht mehr aus, sondern müsse durch Arbeit an der Basis ergänzt werden, so Villalba. Deutschsprachige Gemeinschaften seien ein wichtiger Partner in der Zusammenarbeit und die Bürgerdiplomatie ein guter Ansatz, ihre Präsenz in jedem Winkel Argentiniens zu zeigen. Deutschland und Argentinien als liberale Demokratien seien auch dank der Arbeit der Stiftung Verbundenheit enger verbunden.

Dr. Marco Just Quiles, der stellvertretende Geschäftsführer der Stiftung Verbundenheit, stellte daraufhin die Aktivität der Bürgerdiplomatie-Initiative #JungesNetzwerk und die Projektarbeit der deutschsprachigen Gemeinschaften in Lateinamerika vor. Besonders ging er auf die Entwicklung der Tätigkeit in den letzten Jahren ein, die sich durch die Arbeit außerhalb der Zentren und der Hauptstädte auszeichnet und vor allem Innovationen und Digitalisierung in die Projekte gebracht hat.

Hartmut Koschyk ergänzte, dass es viele Wolgadeutsche in Argentinien gäbe und die Stiftung Verbundenheit gemeinsam mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) in Nürnberg eine neue Broschüre sowie eine Ausstellung zu diesem Thema plane. Auch die jüdische Geschichte im Umfeld der Deutschen im Ausland wie z.B. in Rosario / Argentinien, Temeswar / Rumänien oder in Oberschlesien werde weiterhin und sogar verstärkt Thema der Stiftung Verbundenheit sein.

Gemeinsam mit Dr. Olga Martens stellte Hartmut Koschyk den neuen „Fachbeirat Deutsche Sprache“ vor, der ein beratendes und impulsgebendes Gremium von Experten aus der Wissenschaft und der Praxis darstellt, mindestens einmal pro Jahr tagen soll und ein Konzeptpapier ausarbeiten soll.

Die gemeinnützige GmbH für Verbundenheit durch Kultur, Bildung und Wirtschaft (GVKBW) und ihre geplanten Geschäftsfelder wie z.B. Kultur- und Bildungsreisen, das Verlagswesen, Beratung und Wirtschaftsförderung stellte Dr. Marco Just Quiles zum Abschluss der Sitzung im Bundestag vor, ehe sich die Anwesenden im Berliner Büro der Stiftung Verbundenheit im Nikolaiviertel zusammenfanden und den Abend mit interessanten Gesprächen und im gemeinsamen Austausch ausklingen ließen.

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