Rumänien hat ebenso wie Polen Präsidentschaftswahlen durchgeführt. Der 55-jährige und parteilose Nicușor Dan ist nach den Ergebnissen Rumäniens neuer Staatspräsident. Erstaunlich ist dabei die Aufholjagd, die Dan geschafft hat: Nach dem ersten Durchgang der Präsidentenwahl hatte Dan noch gut 20 Prozent hinter dem Rechtspopulisten George Simion gelegen hatte, den er jedoch letztlich um gut sieben Prozent der abgegebenen Stimmen überholen konnte. Die Wahlbeteiligung von Sonntag erwies sich ihrerseits mit 64,72 Prozent als die höchste der letzten 25 Jahre.
.png)
Die Angst war groß, dass sich Rumänien bei einem Wahlsieg Simions von Europa abwenden und Russland annähern würde. Die Wahlen haben deutlich gezeigt, dass sich die rumänischen Wähler erfolgreich mobilisieren können, wenn die Zukunft Rumäniens als demokratischer Staat in der EU auf dem Spiel steht. Damit ist eine klare Entscheidung für die Mitgliedschaft in der EU, der NATO und für die Demokratie getroffen worden.
Zunächst hatte der rechtsgerichtete und russlandfreundliche Simion den Wahlsieg noch für sich reklamiert und seine Absicht bestätigt, den rechtsextremen Calin Georgescu zum Ministerpräsidenten zu machen. In der Wahlnacht aber räumte er jedoch seine Wahlniederlage ein.
Die Rumänischen Präsidentschaftswahlen waren von Beginn an überschattet von russischer Einflussnahme und Destabilisierungsversuchen. Die eigentlichen Präsidentschaftswahlen in Rumänien im November 2024 waren aufgrund von umfassender russischer Einmischung zugunsten eines prorussischen Kandidaten annulliert worden. Dem damaligen Wahlsieger Georgescu war eine erneute Kandidatur bei den wiederholten Präsidentschaftswahlen rechtlich untersagt worden. Auch rund um die Stichwahl wurden auf Social Media wieder in großem Stil Falschmeldungen verbreitet, die u. a. Simion als Wahlsieger bezeichneten.
Die Vereidigung des neuen Präsidenten wird für den Beginn der nächsten Woche erwartet. Dan hat bereits angekündigt, den Austausch mit allen proeuropäischen Parteien zwecks Mehrheitsfindung zu suchen. Dans Wahl sorgte auch für große Erleichterung bei den nationalen Minderheiten in Rumänien.
Paul Jürgen Porr, der Präsident des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, erwähnte, dass die zweite Wahlrunde bei den Präsidentschaftswahlen die entscheidenden Wahlen für die Zukunft Rumäniens gewesen seien. Der Ausgang der Wahl sei die Entscheidung zwischen Demokratie und Freiheit auf der einen Seite und Chaos auf der anderen Seite gewesen. Das DFDR forderte seine Mitglieder und Anhänger auf, ihr Wahlrecht auszuüben und für die europäischen Werte zu stimmen, die das DFDR seit seiner Gründung gefördert und unterstützt hat, so Porr weiter.
Sehen Sie hier einen Bericht der Tagesschau:
Lesen Sie hier einen Bericht der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien: