In den ersten Tagen des Augusts 2025 fand erstmals das von der Jugendorganisation der Deutschen Minderheit in Polen, Bund der Jugend der deutschen Minderheit (BJDM), organisierte Geschichtsprojekt „Wurzeln der Identität“ statt - eine fünftägige Studienreise durch Deutschland, die Elemente von Geschichte, Tradition, Sprache und der Frage nach der eigenen Identität sowie den Austausch mit anderen jungen Minderheitenangehörigen vermittelte.
.jpg)
Nachdem sich in den letzten Jahren erfolgreich das BJDM-Projekt „City Bound Berlin“ mit der Bildung und Erweiterung von Identität, Zugehörigkeitsgefühl und der deutschen Sprache befasst hatte, trug das Projekt „Wurzeln der Identität“ aktiv zur Erforschung der deutsch-schlesischen Wurzeln im familiären sowie im regionalen Kontext bei. 15 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 35 Jahren nahmen an interaktiven Workshops, Veranstaltungen, Treffen und Führungen teil.
Im Rahmen eines Programmpunktes, der in Bautzen stattfand, trafen sich die Teilnehmer erst mit Vertretern der sorbischen Minderheit, ehe der Teamleiter für Mittel- und Osteuropa sowie Projektkoordinator für Polen der Stiftung Verbundenheit, Dominik Duda, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Form eines Online-Workshops das Thema „Identität“ in Bezug auf die deutschen Minderheiten näherbrachte.

Dominik Duda stellte dabei kurz die Tätigkeiten der Stiftung Verbundenheit vor und führte in Form eines kurzen interaktiven Workshops eine rege Austauschrunde zu den Fragen „Was ist Identität?“, „Wie ist Identität heute möglich?“ und „Wie kann man sich selbst erkennen, sich einbringen in einer immer komplizierter und sich ständig verändernden Welt?“



Zum Abschluss wurde gemeinsam auf die Aktivitäten der Jugendorganisationen der deutschen Minderheiten in anderen Ländern geschaut, um das Bewusstsein über die Zugehörigkeit zu einer deutschen Minderheit zu stärken und ihre lokal, regional und auch in verschiedenen überregionalen thematischen Gruppen gelebte Identität zu zeigen. Dies diente auch dem Interesse an Projekten der deutschen Minderheitenjugenden über die Grenzen hinweg.

Das digitale Aufeinandertreffen war dabei auch eine gute Möglichkeit für Teamleiter Dominik Duda, sich über den ordnungsgemäßen Ablauf des Projektes, die Zahl und den Hintergrund der Teilnehmer sowie die Ergebnisse der bisher stattgefundenen Projektetappen zu informieren.
Nach Workshops in Oppeln/Opole zum Thema „Geschichte Oberschlesiens“, die Besichtigung der Archivalien des Forschungszentrums der Deutschen Minderheit sowie einer Workshopeinheit im Staatsarchiv Oppeln/Opole, gab es für die Gruppe der Teilnehmer einen Besuch in Görlitz samt Workshop im Schlesischen Museum sowie eine Stadtführung. In Dresden erwartete die Gruppe die Landsmannschaft Schlesien, mit der man sich über die Ereignisse vor 80 Jahren zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Bezug auf Flucht und Vertreibung austauschte.

Ein starker Fokus während des gesamten Projektes lag auf dem Gebrauch der deutschen Sprache, in welcher alle Programmpunkte gehalten wurden.
Der langfristige Nutzen des Projektes ist es, die Teilnehmer aktiv zu animieren, sich stärker mit ihrer familiären und regionalen Geschichte auseinanderzusetzen, sich mit der eigenen Identität und der des eigenen Umfelds zu beschäftigen sowie das Wissen über die Existenz der Institutionen in diesem Themenfeld zu steigern und die deutsche Sprache zu verbessern.
Die Stiftung Verbundenheit bedankt sich für die Möglichkeit, an dem Projekt teilgenommen haben zu dürfen und wünscht der Jugendorganisation und dem Projekt in Zukunft weiterhin viel Erfolg.