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Datum
24.7.2025
Autor

Kulturgala: Kulturpreisverleihung an die deutschsprachige Minderheit in Slowenien und Laudatio des Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius

Bei der Kulturgala, die während der Veranstaltungsreihe der "Tage der Verbundenheit" der Stiftung Verbundenheit stattfand und bei der die Kulturpreise der Stiftung Verbundenheit an Projekte von deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften verliehen wurden, hatte das Publikum die Möglichkeit, nicht nur mit Worten die Inhalte dieser Initiativen kennenzulernen, sondern auch persönliche Eindrücke von diesen zu bekommen.

Ein Kulturpreis bei der diesjährigen Kulturgala der Stiftung Verbundenheit wurde an die deutschsprachige Minderheit in Slowenien für die Durchführung des erfolgreichen Sommerlagers des Gottscheer Altsiedlervereins verliehen.

Als wichtiger Bestandteil der seit Jahren vonseiten des slowenischen Staates nicht anerkannten deutschsprachigen Minderheit ist der Gottscheer Altsiedlerverein einer der Pfeiler der Kulturarbeit, aber auch der Sprach- und Jugendarbeit der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien.

Sehen Sie hier das Video über das Projekt des Preisträgers:

Lesen Sie hier die Laudation des Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius, auf die deutschsprachige Minderheit in Slowenien zum Sommerlager vom Gottscheer Altsiedler Verein anlässlich der „Tage der Verbundenheit“ der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland in Bayreuth 2025:

Sehr geehrter Herr Koschyk, Vorsitzender des Stiftungsrates,

sehr geehrter Herr Prof. Dr. Junk, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes,

sehr geehrter Herr Gant, Abgeordneter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien im rumänischen Parlament,

Sehr geehrte Frau Beauftragte Dr. Loibl, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, MdL,

liebe Angehörige der deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften,

sehr verehrte Gäste aus Slowenien,

es ist mir eine große Freude und Ehre, liebe Preisträger aus Slowenien, heute Ihre Leistungen für die Organisation und Durchführung des „Sommerlagers 2024“ zu würdigen. Ihr Engagement lässt sich kurz und bündig mit einem Sprichwort beschreiben. Es lautet: „Wer nicht will, findet Gründe. Wer will, findet Wege!

Trotz der Nichtanerkennung als deutsche Minderheit in Slowenien und derzeit eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten wurde das Sommerlager vom Gottscheer Altsiedler Verein veranstaltet und hat in Krapflern in der Gottschee, dem Sitz dieses Vereins, stattgefunden. In dem mehrtägigen Ferienlager ging es um das Kennenlernen von Kultur und Geschichte der Gottscheer unmittelbar von der älteren Generation. Dazu gehörten auch Sprachaktivitäten, das Erlernen von Volkstänzen und ein Besuch des vereinseigenen Gottscheemuseums.

Diese Vielfalt der Themen versprach regen Gedankenaustausch. Dabei waren die deutsche Kultur und die deutsche Sprache die Klammer, die alles verband. Ich bin mir sicher, dass die Teilnehmer des „Sommerlagers 2024“ ihre verbesserten Sprachkenntnisse in einer globalisierten Welt als großen Vorteil und Wissensvorsprung begreifen. So werden die Möglichkeiten der Verständigung, aber auch soziale Kompetenzen gestärkt.

Die Einbindung der älteren Generation und die so zum Ausdruck kommende Wertschätzung ihnen gegenüber halte ich für sehr wertvoll.

Wenn der Erinnerungstransfer von Generation zu Generation nicht gelingt, gehen Erfahrungen und Wissen der Vergangenheit verloren, die nicht mehr zu ersetzen sind. In diesem Kontext ist gerade die mündliche Überlieferung von unschätzbarem Wert: Sie ist authentisch und offen für einen Dialog.

Ich denke, dass ein solch vielfältiges Projekt nicht nur neue Lernerfahrungen mit sich bringt, sondern manchen sogar neue Lebensperspektiven aufzeigen kann.

Es liegt in den Händen der verehrten Preisträger, ob und wie es mit der Arbeit weitergeht. Möglicherweise werden Sie mehr und mehr Verantwortung übernehmen und neue Wege beschreiten, um zeitgemäße Ideen zur Pflege Ihrer deutschen Identität umzusetzen. Ihre Tatkraft und Ihr Wissen sind dafür der Schlüssel.

Zwar konnte bislang eine systematische Förderung durch das Bundesministerium des Innern aufgrund des fehlenden Organisationsgrades der deutschsprachigen Volksgruppe nicht erfolgen. Ich freue mich jedoch, dass es zwischenzeitlich zu einem regen Austausch zwischen den Vertretern der verschiedenen Vereine und dem Bundesinnenministerium gekommen ist und das zuständige Fachreferat gegenwärtig eine Prüfung zu den Möglichkeiten einer Förderung durchführt!

Ich möchte Sie auch vor diesem Hintergrund ermutigen, weiterzumachen, in dem Bemühen Brücken zu bauen und Gemeinsamkeiten zu stärken.

Ich darf Ihnen nun die Urkunde überreichen.

 

 

 

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